Luftpost 446: Singapur

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Foto: Fecker

Vorzeige-Airport Singapur. Dieser Flughafen hat quasi ein Abo auf die Auszeichnung zum besten Airport der Welt. Es ist eigentlich eine Erlebniswelt, von der man auch abfliegen kann. Er kombiniert einen Freizeitpark, Museum, Schmetterlingsvoliere, Kinos, sogar ein IMAX-Theater, Großstadtflair mit Fußgängerzone, Supermärkten, ein botanischer Garten mit 2000 Bäumen, zehntausenden von Sträuchern, Palmengärten, Bambuswäldern, Glasbodenbrücke, Teichen, Spa, Duty Free mit 5th Avenue Shops, Fitness Center, Flugsimulator, Chinatown und Themenrestaurants. Dieser Airport ist grün wie ein Urwald und lädt zum Verweilen ein. Familien machen ihren Sonntagsausflug zu ihrem Flughafen, Reisende planen gerne einen Extratag ein. Waren gibt es dort, die man sonst nur schwer erhält, mehrere Indoor- und Rooftop-Swimmingpools, der mit 40 m Fallhöhe größte Indoor-Wasserfall der Welt  sorgt für ein frisches Klima und die nötige Feuchtigkeit für die tausende von Orchideen. Wasserspiele laden zum zeitvergessenen Träumen ein. Bequeme Sitzgruppen, Schlafsessel, Ladestationen für Handy, Laptop oder Hörgeräte. Alles ist großzügig, angenehm und strahlt Frische und Sauberkeit aus. Kostenloses, großzügig dimensioniertes WLAN. Airlines betrachten es als Prestigesache, diese Flughäfen anzufliegen.

Changi Airport, der Stolz des Stadtstaates Singapur – Foto: SGP Airport

Bei uns baut man Flughäfen, bei denen die Funktionalität im Vordergrund steht, Berliner Stümpereien sollen mal außen vor bleiben. Manche unserer Airports haben den Charme eines Abholmarktes. In Asien setzt man offenbar auf Wettbewerb, Erlebnis, Kundenfreundlichkeit. In Singapur könnte man vergessen, dass man an einem hocheffektiven Flughafen ist, von dem man tatsächlich abfliegen kann. 24 Stunden am Tag in alle Welt.
Andreas Fecker

Eine Antwort zu “Luftpost 446: Singapur”

  1. Monika sagt:

    Ich kenne zwar den Airport Singapur nicht, kann mir aber vorstellen, wieviel schöner alles ist. Man vergleiche mal die Freundlichkeit und den Service der Airlines mit den europäischen. In den 80er Jahren noch konnte man auf dem Flughafen Frankfurt flanieren, sich den Duft der großen weiten Welt um die Nase wehen lassen und fand Geschäfte, die wunderschöne Dinge anboten, die eben nicht überall zu finden waren. Heute ist der Flughafen nur noch eine Geldmaschine, Passagiere sind keine Gäste mehr, sondern Beförderungsfälle und das Angebot an Waren ist beliebig und unattraktiv…. Das ist meine Meinung dazu: es ist schade, dass immer zuerst die „Kultur“ leidet , wenn etwas zum Massensport wird (und das auch noch als Demokratie propagiert wird), wenn etwas nur noch „billig, billig“ sein muß, wenn Geiz geil und der Respekt vor den Mitmenschen, die den Betrieb aufrecht halten, gegen Null tendiert…