Lufthansa Technik Philippines schließt erstmals Zwölf-Jahres-Check an A380 ab

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Lufthansa Technik Philippines (LTP) in Manila hat erstmals in seiner Geschichte den sogenannten Zwölf-Jahres-Check an einem Airbus A380 abgeschlossen und unterstützt damit die Wiedereinflottung des größten Passagierflugzeugs der Welt bei Lufthansa Airlines. Nachdem das umfangreichste Arbeitspaket im Instandhaltungsplan des Flugzeugs in der vergangenen Woche erfolgreich abgeschlossen wurde, ist die A380 mit dem Kennzeichen D-AIMC nun wieder zurück in Deutschland.

Verglichen mit den weniger umfangreichen Drei- oder Sechs-Jahres-Checks, welche die ersten vier reaktivierten Airbus A380 der Lufthansa Airlines in Manila durchlaufen hatten, umfasst der planmäßige Zwölf-Jahres-Check deutlich intensivere strukturelle Inspektionen der Flugzeugstruktur. Um diese dafür entsprechend freizulegen, mussten unter anderem mehr als 500 Passagiersitze sowie sämtliche anderen Elemente der zwei Passagierdecks aus- und anschließend wieder eingebaut werden. Auch diverse Großbauteile wurden im Rahmen des Checks komplett ausgetauscht oder vorübergehend demontiert.

Kompletter Austausch sämtlicher Fahrwerkskomponenten

Einer dieser Meilensteine jedes Zwölf-Jahres-Checks betrifft den kompletten Austausch des Fahrwerks, das beim Airbus A380 aus fünf einzelnen Baugruppen mit insgesamt 22 Rädern besteht. Nach einem Dutzend Jahren haben diese hoch belasteten Bauteile, die bei einem voll besetzten A380 ein maximales Abfluggewicht von 560 Tonnen tragen müssen, ihr planmäßiges Einsatzende erreicht. Dass dieses nicht auch dem Lebensende der Komponenten gleichkommt, dafür sorgen die Experten von Lufthansa Technik Landing Gear Services (LTLGS) in London, indem sie die vier Hauptfahrwerke der A380 mit einer Komplettüberholung wieder in den „Nahezu-Neu-Zustand“ versetzen. Für die Überholung des Bugfahrwerks ist dagegen der Hersteller selbst verantwortlich.

Triebwerke machen Platz für detaillierte Inspektionen

Nicht weniger spektakulär ist die Demontage aller vier Rolls-Royce-Trent-900-Triebwerke von den Tragflächen der A380. Diese werden im Rahmen des Zwölf-Jahres-Checks vorübergehend entfernt, um detailliertere Struktur-Inspektionen an den Tragflächen und den Triebwerksaufhängungen zu ermöglichen. Die Triebwerke selbst, mit fast drei Metern Durchmesser am Lufteinlauf und einem Trockengewicht von mehr als sechs Tonnen, werden gemäß ihrer Laufzeit nur einer kleineren Wartung unterzogen. Neben den planmäßigen Arbeitspaketen eines Zwölf-Jahres-Checks musste das Team von LTP auch Modifikationen vornehmen, beispielsweise im Rahmen aller während der langen Standzeit des Flugzeugs vom Hersteller Airbus ausgegebenen Lufttüchtigkeitsanweisungen (englisch: „Airworthiness Directives“, kurz: ADs).

Volles Haus in Manila: Überholungsliegezeiten für Airbus A380 gefragt wie nie

Zu Spitzenzeiten arbeiteten im Rahmen des Zwölf-Jahres-Checks mehr als 100 Fluggerätmechaniker:innen an der D-AIMC. Trotz ihrer mehr als 42.000 Flugstunden und über 4.300 Flugzyklen ist „Mike Charlie“ damit nicht nur weitgehend bereit für die Rückkehr in den aktiven Liniendienst der Lufthansa Airlines, sondern auch fit für die Zeit bis zu ihrem nächsten, dann aber deutlich kleineren, Base-Maintenance-Check. Mit der D-AIMH, die am 11. Februar von Frankfurt nach Manila überführt wurde, steht dem Team von LTP bereits der nächste Zwölf-Jahres-Check ins Haus.

Generell sind Überholungen, im Fachjargon Base Maintenance genannt, für das größte Passagierflugzeug der Welt weiterhin sehr stark nachgefragt. Zahlreiche Airlines haben das bei den Passagieren immer noch sehr beliebte Flugzeugmuster mittlerweile wieder in ihren Dienst gestellt, um die seit dem Ende der Pandemie extrem angestiegene Nachfrage nach Flugreisen bedienen zu können. LTP zählt neben der Lufthansa Airlines derzeit noch vier weitere Betreiber der A380 zu ihrem Kundenstamm. Trotz der Eröffnung einer dritten Überholungslinie für das Muster im vergangenen Jahr sind die Kapazitäten des Unternehmens damit bis in die kommenden Jahre nahezu vollständig ausgelastet.

„Die Rückkehr der A380 in die Flotten vieler Airlines hat auch die Nachfrage nach Instandhaltungsleistungen enorm beflügelt. Davon profitieren wir hier in Manila mit unserer A380-Expertise, die wir mit einer dritten Überholungslinie vor kurzem sogar noch ausgebaut haben“, erklärt Elmar Lutter, Chief Executive Officer von Lufthansa Technik Philippines. „Mit Blick auf die Lieferverzögerungen bei zahlreichen neuen Großraumflugzeugen bin ich mir zudem sicher, dass die Services für die A380 noch über Jahre eine feste Größe in unserem Portfolio darstellen werden.“

Quelle: PM Lufthansa Technik

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