Keine Einigung im Tarifstreit mit der Kabine – Es drohen neue Lufthansa-Streiks

Werbung
Foto: Simon Pannock / airportzentrale.de

Nachdem die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) die Vergütungstarifverhandlungen für die rund 18.000 Kabinenbeschäftigten bei Lufthansa abgebrochen hatte, erklärte sie nun nach weiteren Spitzengesprächen, in denen Lufthansa kein ausreichendes Angebot vorlegte, die Verhandlungen für gescheitert. UFO ruft ab kommender Woche ihre Mitglieder bei Lufthansa auf, bis zum 6. März in einer Urabstimmung über Streiks abzustimmen.

“Die Kabine hat Forderungen, die mehr als berechtigt sind. Insbesondere in der Krise haben die Kolleg*innen große Zugeständnisse gemacht, um Arbeitsplätze zu sichern. Die Lufthansa Group hat 2023 das drittbeste Ergebnis der Konzerngeschichte eingefahren. Die Krise ist überwunden, die Zeichen stehen auf Wachstum. Das Management belohnt sich für den erfolgreichen Turnaround und gönnt sich großzügige Gehaltserhöhungen und Boni. Es ist anständig und gerecht, dass die Crews, die für diesen Erfolg viele persönliche Opfer erbracht haben, auch angemessen beteiligt werden”, führt UFO-Vorsitzender, Joachim Vázquez Bürger, aus.

“Auch die nachgebesserten Angebote der Lufthansa sind bedauerlicherweise unzureichend. Weder passen für uns die angebotene Laufzeit in Verbindung mit den prozentualen Tabellenerhöhungen noch der Zeitpunkt, wann diese Erhöhungen kommen sollen”, so Vázquez Bürger weiter.

Aus Sicht von UFO steuert die Lufthansa zudem auf einen neuen Chaos-Sommer zu. Die Planung ist unzureichend und der Personalmangel dramatisch.

“Insbesondere die Passagiere merken, dass im Hause Lufthansa einiges nicht stimmt. Nahezu überall ist das System an oder über dem Limit seiner Leistungsfähigkeit. Das baden aber nicht nur die Passagiere, sondern vor allem auch die Kabine aus. Die Kolleg*innen gelangen regelmäßig an ihre physischen und mentalen Grenzen. Das Management wurde von uns unzählige Male aufgefordert seine Hausaufgaben zu machen. Doch man wurschtelt sich einfach weiter durch und stößt die Mitarbeiter*innen vor den Kopf. Damit ist jetzt Schluss – die Forderungen der Kabine sind nicht nur mit Blick auf Einschnitte in der Krise und die enorme Inflation der letzten Jahre angemessen und erforderlich, sondern auch angesichts der desaströsen Lage und den damit einhergehenden dramatisch gestiegenen Anforderungen an den Arbeitsplatz in der Kabine”, ergänzt Sara Grubisic, UFO-Vorständin für Tarifpolitik.

“Wir gehen von einer hohen Beteiligung an dieser Urabstimmung aus. Die Kabine hat ein hohes Verantwortungsbewusstsein vor allem gegenüber den Gästen der Lufthansa, die am Ende die Leidtragenden sind, wenn Flüge ausfallen. Wir gehen den Weg der Eskalation nicht gerne, es bleibt uns aber keine Alternative, solange die Lufthansa nicht auf unsere berechtigten Forderungen eingeht”, meint Vázquez Bürger abschließend.

Der Vergütungstarifvertrag für die Lufthansa Kabine war zum 31.12.2023 von UFO gekündigt worden und ist seit Anfang des Jahres offen.

Quelle: PM UFO

Schreibe einen Kommentar
Kommentiere den Artikel. Bleibe freundlich und nett, gerne kritisch und konstruktiv, aber stets sachlich. Wir möchten einen respektvollen Umgang miteinander und behalten uns vor Kommentare zu kürzen oder zu löschen.

Mit dem Klick auf "Kommentar senden" wird unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung angegebener und personenbezogener Daten zugestimmt. Dies ist notwendig um Spam zu verhindern. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.