Flughäfen in Deutschland: Weniger Passagiere im Februar – Ursache: Streiks

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Foto: Simon Pannock / airportzentrale.de

Die deutschen Flughäfen begrüßten im Februar 12,22 Millionen an- und abfliegende Passagiere. Das teilte der Flughafenverband ADV am Vormittag mit.

Das Passagieraufkommen geht gegenüber dem Vormonat zurück (rund -47.000 Passagiere). Dieser Rückgang ist auf die vielen streikbedingten Flugausfälle zurückzuführen. Auch die Recovery-Rate zum Vorkrisenniveau von 2019 fällt weiter ab, auf nur noch 77,8 Prozent. In vielen europäischen Luftverkehrsmärkten liegt die Recovery-Rate um mehr als 15 Prozentpunkte höher, in einigen Staaten bereits über dem Vorkrisenniveau.

12,22 Millionen Passagiere nutzten im Februar die deutschen Flughäfen. Im Vergleich zum Februar 2023 stieg das Aufkommen um +14,6%. Zum Februar 2019 fehlen noch immer 22,2% der Reisenden. Das absolute Cargo-Aufkommen fällt im Vergleich zum Vormonat auf insgesamt 370.125 Tonnen. Gegenüber Februar 2023 ist das ein Wachstum von +0,3% (ggü. Feb 2019 +2,1%).

Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen lag mit 116.553 Starts und Landungen um +6,2% über dem Vorjahreswert. Gegenüber 2019 wurden 71,2% der gewerblichen Flüge durchgeführt.

Der Februar im Blick – Recovery-Rate im Passagierverkehr verschlechtert sich weiter

Die Nachfrage im innerdeutschen Luftverkehr lässt im Februar mit 1,58 Mio. zum Vormonat Januar etwas nach (über -48.000 Passagiere). Im Vergleich zum Februar 2019 fehlen gut die Hälfte der Passagiere (-54,6%). Im Vergleich zum Vorjahr wächst dieses Marktsegment um +7,1%.

Im Europa-Verkehr können im Februar 7,9 Millionen Passagiere gezählt werden. Gegenüber dem Vormonat Januar wächst das Passagieraufkommen um +12,7% (rund +240.000 Passagiere). Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar sind das +15,6%. Die Recovery-Rate zu 2019 liegt bei 84,9%.

Die Interkont-Nachfrage geht im Vergleich zum Januar zurück (rund -239.000 Passagiere – jeder fünfte Passagier fliegt Interkont. Gegenüber dem Vorjahresmonat wächst dieses Marktsegment mit +16,8% auf 2,72 Mio. Passagiere. Im Vergleich zum Februar 2019 liegt die Recovery-Rate bei 93,5% der Passagiere – und erreicht damit den höchsten Wert der drei Distanzklassen.

Das Jahr im Blick – trotz Wachstums zum Vorjahr rennt Deutschlands Luftverkehrsnachfrage Europa hinterher

Von Januar bis Februar 2024 wurden an den deutschen Flughäfen 24,5 Millionen Passagiere (an+ab) gezählt. Das sind zum Vorjahreszeitraum +13,2% mehr Passagiere.

Die deutsche Recovery-Rate erreicht nur 77,6% zum Vergleichszeitraum Jan-Feb 2019. Zahlreiche streikbedingte Flugausfälle stehen der weiteren Erholung des Passagieraufkommens entgegen.

Deutschlands Luftverkehr wächst zum Vorjahr, liegt aber weiterhin am unteren Ende der großen europäischen Luftverkehrsmärkte. Hohe Ticketpreise, hohe regulativ bedingte Standortkosten und jetzt noch die Unzuverlässigkeit durch wiederkehrende Streiks drücken auf die hohe Standortattraktivität deutscher Flughäfen. Die Passagiere weichen aus und die deutsche Verkehrspolitik verharrt in Untätigkeit.

So verteilen sich die drei Marktsegmente im Jahresverlauf:

3,21 Millionen Passagiere flogen innerdeutsch (+10,8% zum Vorjahr), gegenüber Jan-Feb 2019 ist das weniger als die Hälfte (-52,9%).

15,56 Millionen Passagiere sind im Europa-Verkehr an den deutschen Flughäfen unterwegs (+13,2% zum Vorjahr, gegenüber Jan-Feb 2019 sind es 83,7%).

Die Interkont-Nachfrage (5,69 Millionen Paxe) wächst mit +14,7% zum Vorjahr und treibt die Erholung mit der dynamischsten Recovery-Rate (gegenüber Jan-Feb 2019 sind es 92,7%).

Cargo-Aufkommen – Chinesisches Neujahrsfest drückt Frachtaufkommen nur geringfügig – Ausladungen legen stärker zu als Einladungen

Zum Vormonat Januar lässt das Luftfrachtaufkommen im Februar um knapp 2.700t nach. Die insgesamt 370.125 Tonnen bedeuten im Vergleich zum Vorjahresmonat aus 2023 +0,3% mehr Fracht (gegenüber 2019 sind das +2,1%).

Die Einladungen erreichen im Februar 193.391 Tonnen (gegenüber 2023 -3,1%; gegenüber 2019 +0,3%). Die Ausladungen wachsen um +4,4% auf 176.734 Tonnen (gegenüber 2019 +4,1%).

Das Luftfrachtaufkommen von Januar bis Februar 2024 summiert sich auf insgesamt 742.922 Tonnen (+1,3% zum Vergleichszeitraum 2023 und ggü. 2019 -0,2%). Die Trends in den Veränderungsraten in den Aus- und Einladungen verdeutlichen: seit August 2023 liegt die negative Veränderungsrate der Einladungen (Exportgüter) unter den Veränderungsraten der Ausladungen (Importgüter).

Quelle: PM ADV

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