Virginia/Historic Jamestowne: Pocahontas feiert zum 400. Mal Hochzeit

Werbung
In einem nachgebildeten Indianerdorf können Besucher auch selbst Hand anlegen und erfahren, wie beispielsweise Felle bearbeitet oder Kanus hergestellt wurden. – Foto: Bildarchiv CRUSA

Es ist eine der bekanntesten und zugleich tragischsten Liebesgeschichten Nordamerikas, die Stoff für zwei Hollywoodstreifen und eine Disney-Verfilmung lieferte: die Geschichte der Indianer-Prinzessin Pocahontas. Die Tochter des Häuptlings Powhatan hat es wirklich gegeben. Sie lebte Anfang des 17. Jahrhunderts, als englische Siedler 1607 im heutigen US-Bundesstaat Virginia an Land gingen und die erste dauerhaft besiedelte englische Kolonie Jamestown (zunächst: James Fort) gründeten. Die Liebesbeziehung zu John Smith, der die Kolonie anführte, ist jedoch frei erfunden. Zwar kam Pocahontas oft in das Fort, um ihn zu besuchen und seine Sprache zu lernen, doch heiratete sie am 5. April 1614 den Tabakpflanzer John Rolfe. Noch immer ist Pocahontas eine zentrale Figur in der amerikanischen Geschichte. Die Hochzeit mit dem englischen Siedler, die sich jetzt zum 400. Mal jährt, wird am 5. April 2014 in Historic Jamestowne für Besucher nachgespielt.

Historic Jamestowne ist als Originalstandort des James Fort kulturelles Erbe Amerikas und wird auch als Geburtsort der USA bezeichnet. Es befindet sich in der heutigen Stadt Jamestown, wo derzeit noch bei Ausgrabungen wichtige Artefakte der damaligen Siedler gefunden werden. Den ganzen April über widmet sich Historic Jamestowne mit verschiedenen Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträgen und speziellen Touren der Welt der Pocahontas. Im Nathalie P. and Alan M. Voorhees Archaearium, dem Museum von Historic Jamestowne, startet im Juni zudem die Ausstellung „World of Pocahontas“, die archäologische Funde zeigt und neue Details über die materielle Welt der Ureinwohner Virginias sowie ihre Interaktion mit den englischen Siedlern offenbart.

Geschichte zum Anfassen

Neben dem Originalstandort der ersten dauerhaften englischen Kolonie Nordamerikas können Besucher die Geschichte der Algonkin-Indianer und der weißen Siedler auch im Jamestown Settlement nahe der Stadt erleben: Dieser Komplex besteht aus einem interaktiven Museum sowie einem angeschlossenen Park mit Nachbildungen eines Powhatan-Indianerdorfes, der Siedlung und der drei Schiffe, mit denen die Engländer über den James River nach Jamestown kamen. Kostümierte Museumsangestellte zeigen anschaulich, wie das Leben Anfang des 17. Jahrhunderts ausgesehen hat und wie sich Kultur und Lebensstil der ansässigen Indianer von denen des weißen Mannes unterschieden. Jamestown Settlement ist besonders bei Familien sehr beliebt, denn sowohl in der Museumsausstellung als auch auf dem Freigelände darf nach Herzenslust angefasst und selbst ausprobiert werden.

Jamestown ist Teil des Historischen Dreiecks, das außerdem Williamsburg, von 1699 bis 1776 Hauptstadt der britischen Kolonie Virginia, und Yorktown, wo 1781 die amerikanisch-französische Armee unter George Washington die Briten im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg entscheidend besiegte, umfasst. Alle drei Standorte sind über die rund 40 Kilometer lange Ferienstraße Colonial Parkway miteinander verbunden.

Quelle: PM CRUSA