Studie von Eurocontrol sorgt bei Fluglotsen für Unruhe

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Foto: airportzentrale.de

Die Veröffentlichung einer Studie, welche vor kurzem vom Generaldirektor EUROCONTROL in Brüssel, Herrn Eamonn Brennon, in Auftrag gegeben wurde, sorgt unter den Fluglotsen sowohl in Deutschland, als auch in der Kontrollzentrale Maastricht – von dort aus werden Überflüge über den Benelux-Staaten und großen Teilen Deutschlands kontrolliert – für große Unruhe. Das teilt die Gewerkschaft der Fluglotsen mit. Weiter heißt es in der Mitteilung:

Das bekannte Beratungsunternehmen Deloitte wurde beauftragt, die Möglichkeit der Herauslösung der Kontrollzentrale Maastricht aus der überstaatlichen Organisation EUROCONTROL zu untersuchen und die daraus entstehenden Konsequenzen und Folgen aufzuzeigen.
Nach Befragung von über 120 Beteiligten im Luftverkehr, jedoch unter Ausschluss so wichtiger und vor allem direkt betroffener Teilnehmer wie der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS), der Deutschen Lufthansa AG (DLH) oder auch der Gewerkschaft der Flugsicherung e. V. (GdF), wurde ein Ergebnis präsentiert, welches in seiner Umsetzung nicht nur zu Standortschließungen, Mitarbeiterabbau, Personal- und Pensionskürzungen führen würde, sondern auch das Abtreten großer Teile des deutschen Luftraums an eine neue zu gründende Flugsicherungsorganisation fordert. Diese würde dann nur noch statt von 41 Staaten von den vier betroffenen Staaten (Benelux und Deutschland) betrieben werden. In welcher Organisationsform dies geschehen sollte, lässt diese Studie völlig unbeantwortet.

Die GdF als auch ihr Kooperationspartner in der Kontrollzentale Maastricht, die Trade Union Eurocontrol Maastricht (TUEM), weisen das Ansinnen dieser Studie, welche an keiner Stelle die sichere und effiziente Durchführung des Flugverkehrs betrachtet, aufs schärfste zurück. Es ist klar erkennbar, dass der einzige Grund dieser Studie die von Airline-Lobbyisten angestrebten erheblichen Kosteneinsparung im Flugsicherungssektor sind und die Arbeits- und Sozialbedingungen der Fluglotsen hierzu komplett zu Lasten der Arbeitnehmer verändert werden sollen.
Die GdF sowie die TUEM erwarten insbesondere vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine klare Positionierung zu dieser Studie. Bei konsequenter Umsetzung wäre die (Rest-) DFS nicht mehr wirtschaftlich überlebensfähig.
GdF und TUEM selbst werden sich den Bestrebungen dieser Studie mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln entgegenstellen. Wer so mit der Sicherheit im Luftverkehr, den Arbeitsplätzen und somit der Lebensgrundlage von vielen Mitarbeitern spielt und dabei auch noch die DFS unter Missachtung aller Hoheitsrechte eines Mitgliedstaates in eine ruinöse Situation treiben will, der muss gestoppt werden.

Quelle: PM GdF