Pilotenverband AEROPERS verlangt von SWISS „klares Bekenntnis“

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Die heute (06.05.2021) verkündete Redimensionierung der SWISS zieht auch bei den Piloten einen Stellenabbau nach sich. Die hohe Bereitschaft zur Frühpensionierung der letzten Monate, sowie der seit über einem Jahr bestehende Einstellungsstopp entlasten die Bestandessituation bereits, heißt es in der Medienmitteilung vom Pilotenverband AEROPERS. Dieser erwartet von SWISS ein klares Bekenntnis zu ihren eignen Piloten anstatt weiterhin Produktion an Fremdanbieter wie Helvetic auszulagern. Außerdem setzt der Pilotenverband für die Vermeidung von Kündigungen ihrer Mitglieder, primär auf freiwillige Massnahmen, wie z.B. die vom Lufthansa Chef propagierten Teilzeitmodelle. Entlassungen von Piloten können aus Sicht der AEROPERS vermieden werden.

Die am heutigen Vormittag von SWISS verkündete Redimensionierung wird vom Pilotenverband zur Kenntnis genommen. Es wird nun im Rahmen der Konsultationsfrist gemeinsam mit dem Arbeitgeber Gespräche über Arbeitsplatzerhalt für die Piloten geben. Der im Januar von SWISS gekündigte GAV gilt noch uneingeschränkt bis 31.3.2022 und beinhaltet bereits diverse vorverhandelte Massnahmen zur Bewirtschaftung eines Überbestands. Die Massnahmen sehen zur Verhinderung von Kündigungen prioritär freiwillige Pensumsreduktionen und freiwillige Pensionierungen vor.

In welchem Umfang darüber hinaus verordnete Maßnahmen in Betracht gezogen werden müssen, wird unter anderem Gegenstand der Gespräche des Konsultationsverfahrens sein. AEROPERS zeigt sich interessiert gegenüber innovativen Massnahmen zur Vermeidung von Kündigungen von Piloten. Voraussichtlich sind in Zukunft langfristige freiwillige Beurlaubungen von bis zu 5 Jahren möglich, welche die Möglichkeit einer Weiterbildung oder temporären Beschäftigung in einem anderen Beruf ermöglichen.

«Dies sind erste richtige Schritte und SWISS muss sich offen zeigen, weitere Varianten zur Förderung von freiwilligen Massnahmen für die Piloten zur Verfügung zu stellen», erläutert Roman Kälin, Mediensprecher der AEROPERS. «Wir erwarten weiter eine konstruktive Bereitschaft der SWISS sozialverträgliche Massnahmen mit der AEROPERS zu erarbeiten», so Kälin weiter.

«Notwendigenfalls müsste auch über die Anwendung von verordneten Maßnahmen für die Piloten diskutiert werden», ergänzt Roman Kälin.

AEROPERS erwartet von SWISS ein klares Bekenntnis zu den eigenen Piloten, anstatt Produktion an Fremdanbieter auszulagern. SWISS lagerte in den vergangenen Jahren einen nicht unerheblichen Teil der eigenen Produktion an Helvetic Airways aus und gibt aktuell als einzige Airline des Lufthansakonzerns auch während der Krise weiterhin Geld für Flüge mit der Fremdairline aus. «Wir erwarten von SWISS ein klares Bekenntnis zu ihren eigenen Piloten», sagt Kilian Kraus, Präsident der AEROPERS. «Die Produktion mit Kreditgeldern bei einer Fremdfirma einzukaufen und das eigene Personal auf die Strasse zu stellen, wäre in höchstem Masse unsozial», warnt Kraus.

Der von SWISS angekündigte Stellenabbau im Unternehmen zeigt, wie wichtig es ist, dass Reisen wieder ermöglicht wird. Auch AEROPERS hat sich an der Kampagne «Back in the Air» beteiligt, bei der 50 Firmen, Verbände und Sozialpartner der Branche an den Bundespräsidenten appellieren, dass es planbare und umsetzbare Regelungen zum Reisen braucht. Dazu gehören Erleichterungen für geimpfte und getestete Personen.

«Es ist wichtig, nun bald wieder Gewissheit und Planungssicherheit für die Piloten zu erreichen», appelliert Kraus. «Mit Kündigung des GAV hat die SWISS Geschäftsleitung im Januar viel Vertrauen ihrer Piloten verspielt. Die Verhandlungen über den neuen GAV werden voraussichtlich im Herbst beginnen» so Kraus weiter. «Die Piloten brauchen Sicherheit und wir setzen uns dafür ein, dass die SWISS-Piloten ihre Passagiere auch weiterhin sicher und zuverlässig ans Ziel bringen können.»

Quelle: PM AEROPERS