Am 25. Mai 2012 eröffnete Ralf Drescher, Landrat des Landkreises Vorpommern-Rügen den komplett modernisierten Ostseeflughafen Stralsund-Barth. Mit einer Investitionssumme von rund 3,2 Mio. € wurden in den vergangenen zwei Jahren ein modernes Terminal mit Tower und gastronomischer Einrichtung errichtet, die Befeuerung von Teilen der Landebahn erneuert und die Außenanlagen für die künftige industrielle Nutzung umgestaltet.
Die Infrastruktur des Ostseeflughafens Stralsund-Barth ist damit hervorragend für die Anforderungen der Allgemeinen Luftfahrt gerüstet. Das Nutzungskonzept sieht den Platz als Basis für die im Aufbau befindliche Offshore-Industrie vor. Stralsund-Barth ist geostrategisch der bestgelegene Standort für die Versorgung von Offshore Windparks und die Bekämpfung von Ölhavarien auf der Ostsee.
Bereits bei der Errichtung des Offshore Windparks Baltic 1 wurden im Jahr 2011 Bauelemente mit Spezialhubschraubern von dem Ostseeflughafen aus zu den Montageplätzen in der Ostsee geflogen. Für die Umsetzung der Energiewende und mit der Errichtung weiterer Offshore-Windkraftanlagen vor der Küste des Landkreises wird der Flughafen für weitere unterschiedlichste Einsatzgebiete benötigt. Geplant sind darüber hinaus die Ansiedlung von weiteren Luftfahrtunternehmen und Firmen der im Aufbau befindlichen Offshore-Branche.
Im Herbst 2012 werden die Betreiber des Airports mit einer Ansiedlungskampagne bei den Errichtern der Windparks und der Zulieferindustrie um weitere Firmen werben. „Beispiele von vergleichbaren Projekten vor der englischen Nordseeküste lassen ahnen, was hier an Verkehren und damit verbundenen Geschäft auf uns zukommt,“ so Ralf Drescher, Landrat des Kreises. „Das beginnt mit dem Austausch von Monteuren in der Bauphase und geht über den kontinuierlichen Transport der Wartungsmannschaften und Ersatzteilversorgung bis hin zum Rettungsflug.“
Der Ostseeflughafen Stralsund-Barth wird durch sein Konzept und seine geografische Lage die Bestehende Infrastruktur der Flughäfen Rostock-Laage, Heringsdorf und Berlin-Brandenburgs sinnvoll ergänzen. Der Flughafen ist eingebettet in das Luftverkehrskonzept des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Erwartet wird neben dem Einsatz für die Offshore-Industrie auch eine Nutzung der modernisierten Infrastruktur durch Charterverkehre für in der Region ansässige Industrieunternehmen.
Das dritte Standbein des Airports wird der touristische Incoming-Verkehr. Insbesondere Luxushotels an der Ostseeküste ziehen Gäste an, die mit Privatflugzeugen in den Urlaub reisen und vom Flugplatz innerhalb von 20 Minuten an den Strand wollen. Ab 2013 bietet der Ostseeflughafen mit den anliegenden Hotels und Ferieneinrichtungen ein spezielles Konzept an, um notwendige Tankstopps von Privatfliegern zwischen Mitteleuropa und Skandinavien für hochwertige Kurzaufenthalte attraktiv zu machen. Dies beinhaltet ein Rund-um-Sorglos-Paket mit Mietwagen, Ferienwohnungen, Hotels und kulturellen Angeboten.
„Der heute in Betrieb genommene Ostseeflughafen wird ein wirtschaftlicher Motor unserer Region mit internationaler Bedeutung für Industrie und Tourismus werden“, so Landrat Drescher weiter.
Daten und Fakten
Der Flughafen Barth verfügt über eine asphaltierte Start- und Landebahn (09/27) mit einer Länge von 1450 Metern und ist somit für den Einsatz von Flugzeugen bis zu einer Startmasse von 14 Tonnen MTOW zugelassen. Er verfügt über ein modernes Instrumentenlandesystem, eine Tankstelle (AVGAS 100LL /JET A1) sowie über Einrichtungen zum Flug bei Dunkelheit. Außerdem stehen mehr als 20 ha Fläche zur industriellen Nutzung bereit.
Quelle: PM Ostseeflughafen Stralsund-Barth