Luftpost 480: Papierloses Cockpit

Werbung
Links: Eine Präsentation des Papierwustes, das im Cockpit mitgeführt wird, das durchaus ersetzbar ist mit einem Tablet. Rechts: Ein etwas unaufgeräumtes Cockpit der alten Art –  Foto: Andreas Fecker

Man sieht sie auf jedem Flughafen, Piloten, die ihren schwarzen Pilotenkoffer hinter sich herziehen, wenn sie zu ihrem Flugzeug gehen. Darin stecken zum Beispiel das Flughandbuch für den Flugzeugtyp, ein Tablet, ein Hand-GPS, ein persönliches Headset, Schreibzeug, Taschenlampe, Karten, Jeppesen An- und Abflugverfahren für Start- und Zielflughafen und mögliche Ausweichflughäfen unterwegs, Checklisten, das persönliche Logbuch. Alles in allem wiegt der Koffer ca. 15 kg. Die gleiche Ausstattung bringt auch der Co-Pilot mit an Bord. Manche Airlines haben einen Schlussstrich gezogen und statten ihre Crews nur noch mit einem Tablet aus, auf dem alle Informationen enthalten sind und die zentral upgedatet werden. Denn außer dem Inhalt der Pilotenkoffer befinden sich auch noch eine etwa 70 kg schwere Bibliothek an technischen Handbüchern für Notfälle an Bord, die jahrein jahraus umhergeflogen werden. Da jedes Kilo Gewicht auch Treibstoff kostet, werden auf diese Weise tausende von Tonnen an CO2 unnötig in die Luft geblasen.

American Airlines mit 535 Flügen pro Tag mal 365 Tage pro Jahr hat errechnet, dass sie dieses Papiergewicht eine Million Liter Sprit oder 4000 Tonnen CO2 kostet. 1,2 Millionen US-Dollar will AA mit dem iPad jährlich einsparen. Da fiel es auch United Airlines nicht schwer, mal eben 11.000 iPads zu beschaffen, um ihre Crews damit auszustatten. Doch da kommt wieder der Sicherheitsaspekt zur Geltung: Ein Minimum an Kartenmaterial für die Gesamtstrecke muss trotzdem mitgeführt werden.