Gewerkschaft der Flugsicherung versteht Kritik des Branchenverbandes A4E nicht

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Foto: airportzentrale.de

Mit Unverständnis hat die Gewerkschaft der Flugsicherung e. V. (GdF) das Schreiben des Branchenverbandes „Airlines for Europe“ (A4E) an die europäischen Flugsicherungsorganisationen sowie die EU-Verkehrskommissarin Violetta Bulc zur Kenntnis genommen.

In dem Schreiben lasten die A4E im Besonderen der Deutschen Flugsicherung GmbH (DFS) an, sie sei aufgrund zu geringen Personaleinsatzes bei den Fluglotsen einer der Hauptverursacher der Verspätungen im europäischen Luftverkehr.

„Zwar ist es richtig, dass die DFS in der Vergangenheit wiederholt Fehler bei der Personalplanung gemacht und nicht überall in ausreichendem Maße Fluglotsennachwuchs ausgebildet hat,“ erklärte der Bundesvorsitzende der GdF, Matthias Maas, in Frankfurt; allerdings sei der Löwenanteil der Verspätungen im Luftverkehr nicht den Flugsicherungsanbietern anzulasten, sondern von den Airlines selbst durch realitätsferne Umlaufzeiten und andere hausgemachte Probleme verursacht. Darüber hinaus werden in vielen europäischen Ländern große Teile der Lufträume durch das Militär beansprucht. „Selbst wenn in diesen Lufträumen aktuell kein militärischer Flugbetrieb stattfindet, sind sie für zivile Flüge oft nicht nutzbar,“ erläuterte Maas weiter. In Deutschland hingegen arbeiteten in diesem Bereich zivile Flugsicherung und militärische Stellen seit Jahren vorbildhaft zusammen.

Auf besonderes Unverständnis stößt die Kritik der europäischen Airlines an der Deutschen Flugsicherung bei den Fluglotsen auch deshalb, weil es gerade die Airlines selbst sind und waren, die bei den zuständigen Stellen in Brüssel auf eine Regulierung und Verringerung der europäischen Flugsicherungsgebühren gedrängt haben. Dazu der GdF-Bundesvorsitzende Maas: „Der mitteleuropäische Luftraum ist der dicht beflogendste und komplexeste der Welt. Nur mit einer ausreichenden finanziellen Ausstattung ist er effizient zu betreiben. Dazu gehören sowohl umfangreiche Investitionen in den personellen Aufwuchs als auch in die Erneuerung moderner Flugsicherungssysteme. Eine Steigerung des derzeitigen Luftverkehrsaufkommens bei gewünschter höchster Sicherheit ist bei gleichzeitig geforderten Senkungen der Gebühren, Personaleinsparungen und einer Senkung der Investitionskosten absolut wirklichkeitsfremd.

Wer wie die europäischen Airlines die finanzielle Ausblutung der Flugsicherung betreibt, darf sich anschließend nicht wundern, wenn die Leistung ebenfalls leidet.“

Quelle: PM GdF