Wachsen, wachsen, wachsen: Der Flughafen Frankfurt ist schon heute riesig. Und er soll, er wird noch größer werden. Die neue Landebahn Nordwest wird in diesem Jahr fertig. Sie wird im Herbst 2011 in Betrieb gehen. Es ist – rechnet man alle Investitionen zusammen – ein über drei Milliarden Euro schweres Projekt. Es soll ´zigtausend neue Arbeitsplätze bringen…
Natürlich hat der Winter, der früh begonnen hat und bislang den Männern vom Bau längere Pausen bescherte, die Bauarbeiten verzögert. Aber: Die neue Bahn soll nach bisherigen Planungen der Fraport AG dennoch zum Beginn des Winterflugplans Ende Oktober 2011 zur Verfügung stehen. Zeitverzögerungen beim Bau sind eingeplant; zudem könne man die Arbeiten beschleunigen, wenn die winterbedingte Pause vorbei ist. Die Landebahn Nordwest wird für Frankfurt in reinen Zahlen eine gewaltige Steigerung bedeuten: über 120 Starts und Landungen pro Stunden sind dann. Die Zahl der Passagiere, die Frankfurt nutzen kann, könnte in den nächsten Jahren auf bis zu 90 Mio. steigen.
Der Flughafen Frankfurt wird ab Herbst 2011 diese vier Bahnen nutzen können:
Nordbahn und Südbahn: Zwei Bahnen verlaufen parallel und können für Starts und Landungen genutzt werden. Sowohl die Nord- als auch die Südbahn haben eine Länge von 4000 m. Sie liegen ca. 500 m auseinander und sind um ca. 225 m gegeneinander verschoben. Die Bahnen können nicht gleichzeitig genutzt werden.
Startbahn West oder 18 West: Diese Bahn darf nur für Starts in Richtung Süden genutzt werden. Sie ist ebenfalls 4000 m lang.
Landebahn Nordwest: Durch die Inbetriebnahme der 2800 Meter langen Landebahn sind parallele Flugbewegungen möglich und die Flugbewegungen pro Stunde können von derzeit 83 auf 126 schrittweise gesteigert werden. Mit dieser Kapazitätserweiterung wird der Flughafen Frankfurt der steigenden Nachfrage von Passagieren und Fluggesellschaften gerecht. Laut Prognosen sollen zukünftig knapp 90 Millionen Passagiere jährlich in FRA ankommen, abfliegen oder umsteigen.
In der Diskussion bzgl. der neuen Landebahn ist noch ein Nachtflugverbot, das aber der wirtschaftlichen Bedeutung des Flughafens entgehen steht. Eine Reihe von Ausnahmen ist daher angedacht; das Bundesverwaltungsgericht wird darüber bis zur Inbetriebnahme entscheiden. In Sachen Lärmschutz werden neue Verfahren getestet. – Peter Henrichmann