Die Verkehrsentwicklung an den 22 Verkehrsflughäfen ist seit Jahresbeginn stark rückläufig. Das zeigen die Verkehrszahlen für das 1. Quartal, die der Flughafenverband ADV heute in Berlin veröffentlicht hat. Im ersten Quartal bewegte sich das Fluggastaufkommen an den 22 Verkehrsflughäfen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Von Januar bis März wurden an den deutschen Verkehrsflughäfen insgesamt 40,4 Millionen Passagiere gezählt. Dies entspricht einem Rückgang von 2,7 Prozent (an+ab) gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres.
Ursächlich für den Rückgang sind die langfristigen Trends aus den Belastungen der Luftverkehrsentwicklung und den Angebotskürzungen der Airlines. Diese werden durch Sonderentwicklungen noch verstärkt. Hierzu zählen insbesondere die Flugstreichungen aufgrund des harten Winterwetters und aufgrund der mehrtägigen Streiks des Sicherheitspersonals. Die Streckenstreichungen und Frequenzreduzierungen der Airlines bekommen vor allem Regionalflughäfen sowie kleinere und mittelgroße Verkehrsflughäfen in Form von deutlichen Verkehrsrückgängen (gemessen in Passagieren bzw. Flugbewegungen) zu spüren. Besorgniserregend ist, dass jetzt auch die Verkehrsentwicklung an den großen Flughäfen stagniert bzw. rückläufig ist.
Die Analysen des Flughafenverbandes zeigen, dass aufgrund der Flugstreichungen vor allem der innerdeutsche Verkehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich eingebrochen ist (-10,2 Prozent). Der innerdeutsche Verkehr ist zudem überproportional von der wettbewerbsverzerrenden Luftverkehrsteuer betroffen. In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld stagnierte der Europaverkehr im ersten Quartal (+/-0,0 Prozent). Im interkontinentalen Flugverkehr konnte nur ein minimales Wachstum von 0,6 Prozent verzeichnet werden.
Die beschriebenen Sondereffekte haben auch zu einer deutlichen Absenkung der gewerblichen Flugbewegungen beigetragen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank die Zahl der Starts und Landungen um -9,0 Prozent auf 434.393 ab. „Der starke Rückgang bei den Flugbewegungen zeigt die angespannte Situation der Luftverkehrsbranche. Viele Fluggesellschaften ziehen ihre Konsolidierungsprogramme durch, dünnen ihr Streckennetz aus und setzen verstärkt auf größeres Fluggerät“, analysiert ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel.
Die umgeschlagene Luftfracht stieg im ersten Quartal mit gut 1,0 Mio. Tonnen leicht um 0,3 Prozent (an+ab) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Über den Flughafenverband ADV:
Als ältester ziviler Luftfahrtverband in Deutschland vertritt der Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen) bereits seit 1947 die Interessen ihrer Mitglieder. Dabei arbeitet die ADV eng mit den Flughäfen in Österreich und der Schweiz zusammen. Der Flughafenverband ADV setzt sich für einen wettbewerbsfähigen Luftverkehr und moderne, leistungsfähige Flughäfen in Deutschland ein. Das gute Miteinander von Anwohnern und Flughäfen ist der ADV ein besonderes Anliegen. In allen rechtlichen und wirtschaftlichen Belangen ist die ADV der Berater und Partner von Wirtschaft, Politik und Regionen. Die Facharbeit umfasst die Bereiche Luftsicherheit, Standortentwicklung und vernetzte Verkehrsplanung ebenso wie den Umwelt- und Fluglärmschutz.
Quelle: ADV-PRESSEMITTEILUNG Nr. 12/2013