Flughafen Hamburg: EU fördert das “Baltic Sea Region Project”

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Foto: Simon Pannock / airportzentrale.de

Hamburg Airport macht den nächsten großen Schritt, um zu einem Wasserstoff-Hub im Bereich der Allgemeinen Luftfahrt zu werden. Im Rahmen des EU-Förderprogramms „Interreg Baltic Sea Program“ erhält das von Hamburg Airport initiierte „Baltic Sea Region Project“ im Themenfeld „Green Mobility“ Unterstützung. Das Projekt will ländliche Ostsee-Regionen mit wasserstoff-betriebenen Klein-Flugzeugen besser an bestehende Luftfahrt-Hubs anbinden. Startschuss für „BSR Hydrogen Air Transport – Preparation of Baltic Sea Region Airports for Green Hydrogen“ ist voraussichtlich im November 2023. Geplant ist eine Projektdauer von etwa drei Jahren, beteiligt sind neben Hamburg Airport weitere 16 Projektpartner und 24 assoziierte Organisationen. Das Projektbudget beläuft sich auf bis zu 4,8 Millionen Euro, wovon etwa 1,1 Millionen Euro auf den Flughafen Hamburg entfallen werden. Die Projektpartner rechnen mit einer EU-Förderung von rund 80 Prozent.

Wichtige Inhalte des „Baltic Sea Region Project“ sind die Entwicklung der Lieferkette für grünen, gasförmigen Wasserstoff von der Produktion bis zur Betankung von Flugzeugen oder Flughafenbodengeräten sowie der Testbetrieb. Fast alle wichtigen Flughafenbetreiber rund um die Ostsee gehören der Partnerschaft an, z.B. Finavia, Swedavia, Litauische Flughäfen, Flughafen Riga, Flughafen Tallinn. Die Projektentwicklung und -anwendung wurde von Hamburg Airport, dem Lead Partner der Partnerschaft, initiiert. Da das Projekt unter anderem auf die Wiederbelebung des regionalen Luftverkehrs abzielt, sind auch mehrere kleinere Flughäfen und regionale Fluggesellschaften an der Partnerschaft beteiligt. Einschlägige Technologieanbieter, Universitäten und Behörden sind ebenfalls Partner oder assoziierte Organisationen. In Deutschland sind Sylt Airport, Sylt Air, Lübeck Air und Lübeck Airport Projektpartner. Hinzukommen folgende assoziierte Organisationen: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein (MWVATT), Hamburg Aviation e.V., ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung, Behörde für Wirtschaft und Innovation Hamburg (BWI).

Speziell für kleinere Flugzeuge: Wasserstoff als Antrieb der Zukunft

Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport: „Dies sind bewegte Tage für die Zukunft der Luftfahrt. Vor Kurzem haben wir gemeinsam mit Rotterdam The Hague Airport unsere Zusammenarbeit an einer Flugverbindung für wasserstoffbasierte Flugzeuge verkündet, nun bekommen wir grünes Licht für das Baltic Sea Region Project. Hamburg Airport ist nicht zufällig einer der Innovationstreiber: Wir haben uns als Flughafen das Ziel gesetzt, unsere CO2-Emissionen bis 2035 auf Null herunterzufahren und auf Kompensationen vollständig zu verzichten. Da ist es nur folgerichtig, dass wir uns auch ganz konkret für eine umweltverträgliche Zukunft der Luftfahrt einsetzen. Als Wasserstoff-Hub können wir zu dieser Entwicklung sehr gut beitragen.“

Jan Eike Hardegen, Leiter Umwelt am Hamburg Airport: „Wasserstoff bietet ein großes Potenzial für klimaneutrale Flüge auf der Kurzstrecke. Hier eignet sich die Allgemeine Luftfahrt mit kleineren, zukünftig wasserstoffangetriebenen Flugzeugen besonders gut. Gasförmiger Wasserstoff ist speziell bei kleineren Flugzeugen der Allgemeinen Luftfahrt, wie Turboprop-Maschinen mit 20-30 Sitzen, der Antrieb der Zukunft.“ Mit diesen Flugzeugen können auch ländlichere Regionen der Ostsee-Anrainerstaaten bedarfsgerecht verbunden werden. Daher ist es das vorrangige Ziel des initiierten „Baltic Sea Region Project“, den wasserstoffbasierten Luftverkehr im Ostsee-Raum anzutreiben.

Realer H2-Demonstrationsflug ab Hamburg vorgesehen
Im Rahmen des Projekts sollen die Voraussetzungen für eine Flughafen-Infrastruktur geklärt werden, die auf H2-angetriebene Flugzeuge ausgerichtet ist. Nach Abschluss des Projekts sollen alle Flughäfen so weit vorbereitet sein, dass sie in Eigenregie investieren und ihre Infrastrukturprojekte umsetzen können. Am Ende des Projektzeitraums ist ein realer Demonstrationsflug mit einem wasserstoffbetriebenen Flugzeug ab Hamburg Airport vorgesehen. Der Hamburger Flughafen möchte mit diesem Projekt die Möglichkeiten der Allgemeinen Luftfahrt in der H2-Technologie herausarbeiten. Neben diesem Entwicklungsaspekt soll auch ein ganz neues Netzwerk an Flugverbindungen erschlossen werden.

Net Zero 2035: Hamburg Airport unterstützt klimaschonendes Fliegen
Mit seiner Klimastrategie „Net Zero 2035 – Jetzt. Für die Zukunft“ will Hamburg Airport die Treibhausgas-Emissionen der Flughafen-Stadt bis 2035 auf Null reduzieren – als erster großer Flughafen in Deutschland. Zusätzlich unterstützt Hamburg Airport den Flugverkehr auf seinem Weg zu einer CO2-freien Zukunft. Zu den Zielen von Net Zero 2035 gehört die aktive Unterstützung von Forschung und Entwicklung: Das „Baltic Sea Region Project“ ist ein Beispiel dafür, wie alternative Antriebsmöglichkeiten die Luftfahrt im Bereich klimaschonendes Fliegen weiter voranbringen können.

Quelle: PM Flughafen Hamburg