Flughafen Frankfurt bekommt ein drittes Terminal – Aufsichtsrat erteilt grünes Licht

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Terminal 3 – Foto: Bildarchiv Fraport AG

Der Aufsichtsrat der Fraport AG hat entschieden, Ende 2015 am größten deutschen Flughafen mit dem Bau des seit langem geplanten Terminals 3 zu beginnen. Zuvor hatte sich Fraport intensiv mit den Ergebnissen eines von der hessischen Staatsregierung beauftragten Sondergutachtens beschäftigt, mit dem der Bedarf für ein neues Abfertigungsgebäude außerplanmäßig ein weiteres Mal auf den Prüfstand gestellt worden war. Die Frankfurter Aufsichtsräte kamen nun erneut zu einem eindeutigen Ergebnis: Das neue Terminal wird wirklich gebraucht und die im Rahmen des Sondergutachtens vorgeschlagenen Alternativen würden weder in wirtschaftlicher, noch in operativer Hinsicht den Zweck des Terminals 3 erfüllen.

Die qualitätssichernde Überprüfung der Gutachten zu baulichen Varianten und möglichen Alternativen im Norden bestätigt, dass der erste Bauabschnitt des Terminals 3 am wirtschaftlichsten ist. Die durch die Landesregierung vorgelegten Überlegungen, zunächst den Flugsteig A-Plus um eine Nordandienung zu erweitern und den Neubau Flugsteig C anzugehen, sind in qualitativer Hinsicht nicht uninteressant. Sie stellen jedoch keine Alternative zu Terminal 3 dar. Trotz eines relativ hohen Investitionsaufwands könnten dadurch weder die benötigten Gebäudepositionen für Großraumflugzeuge noch die erforderlichen Terminalkapazitäten geschaffen werden – abgesehen von der fehlenden planerischen Grundlage und luftrechtlichen Zulassung.

„Wir haben die Entscheidung für das Terminal 3 sehr sorgfältig geprüft und hinterfragt. Wir sind uns dabei unserer Verantwortung gegenüber den Anteilseignern, den Nutzern und Beschäftigten des Flughafens ebenso wie den Menschen in der Region sehr bewusst. Der Frankfurter Flughafen ist nicht nur die größte Arbeitsstätte in Deutschland, er ist zugleich Hessens und Deutschlands ‚Tor zur Welt‘. Terminal 3 wird diese Rolle festigen und damit unsere Region weiter stärken. Um der prognostizierten Verkehrsentwicklung Rechnung zu tragen, ist es nunmehr erforderlich, in diesem Jahr mit dem Bau des dritten Terminals zu beginnen“, begründet Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, die Entscheidung des Unternehmens.

„Mit einem Investitionsvolumen von 2,5 bis 3 Milliarden Euro ist der Bau des Terminals 3 eines der großen Infrastrukturprojekte in Deutschland. Die Fraport AG wird bewusst darauf verzichten, einen Generalunternehmer einzusetzen. Stattdessen wird der Flughafenbetreiber gezielt Einzelgewerke ausschreiben. Dieses Vorgehen hat sich bereits beim Bau des Flugsteigs A-Plus bewährt und soll vor allem den Unternehmen aus der Region die Möglichkeit eröffnen, vom Bau des Terminals 3 zu profitieren“, sagt Dr. Matthias Zieschang, Vorstand Controlling und Finanzen der Fraport AG.

In Kürze wird die europaweite Ankündigung und Ausschreibung für die erste Bauphase der Tiefbauarbeiten beginnen. Aufgrund der entsprechenden Fristen für solche Ausschreibungen soll der Beginn der Erdaushubarbeiten Ende des Jahres erfolgen. Die Bauzeit inklusive entsprechender Testphasen ist auf gut sieben Jahre angelegt, sodass die Inbetriebnahme im Jahr 2022 vorgesehen ist.

Dazu erklärte Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV: „Das langwierige politische Gezerre um den Bau des Terminal 3 war kein Ruhmesblatt für den Luftverkehrsstandort Deutschland. Sachlich waren die Verzögerungen auch nicht begründet, denn die Prognosen, die dem Flughafen Frankfurt langfristiges Wachstum attestieren, sind absolut seriös und stichhaltig. Es besteht also kein ernsthafter Zweifel daran, dass das neue Gebäude auch wirklich gebraucht wird. Der Flughafen Frankfurt wird mit dem Terminal 3 ein neues Highlight in der europäischen Flughafenlandschaft schaffen und den Luftfahrtstandort Deutschland stärken. Wir sind erleichtert, dass nach dem langen Hin und Her der Weg für dieses wichtige Ausbauprojekt nun endlich frei ist.“

Quelle: PM ADV und Fraport AG