NEU auf airportzentrale.de: Die Kolumne LUFTPOST von Andreas Fecker greift aktuelle Themen aus der Luftfahrtszene auf. Etwas Sarkasmus, etwas Humor, aber mit viel Sachkenntnis hinterfragt, knapp formuliert, erquicklich zu lesen. Jetzt wöchentlich!
Dabei könnte man diese Argumente auch weiter führen: „Geht man von einer diskussionsbedingten Leistungsminderung von nur fünf Minuten an einem Acht-Stunden-Arbeitstag bei allen unter Fast Food oder Kantinenessen leidenden Arbeitnehmern der Region aus, so summiert sich der jährliche Wertschöpfungsverlust auf nahezu 92 Millionen Euro…“
Arbeitnehmer dürften dann auch nicht mehr vom Urlaub erzählen, oder von familiären Problemen, Erziehungssorgen oder anderem. Jegliche nicht-dienstliche Interaktion zwischen Mitarbeitern muss strikt unterbunden werden. Wo bleibt der erholsame Plausch an der Kaffeetheke? Ich möchte auch nicht den volkswirtschaftlichen Schaden beziffern müssen, den ich durch das Verbreiten meiner guten Laune während meiner Dienstzeit angerichtet habe! Und wie hoch ist der Schaden durch den privaten Email Check während der Arbeit?
Es wäre auch mal spannend, diese Theorie auf die Fluglotsen im Kontrollturm eines beliebigen Flughafens anzuwenden. Die Arbeits- und Konzentrationsleistung müsste dort eigentlich bei null liegen. Dabei wir doch gerade dort höchst konzentriert gearbeitet…! Die vermeintlichen Ergebnisse der eingangs zitierten Rechnung passen auch so gar nicht zu den Rekordeinnahmen aus den Gästeübernachtungen in Deutschland. Der Tourismus beschäftigt 7 Prozent der Erwerbstätigen und trägt mit 100 Milliarden Euro immerhin 4,4 Prozent zur Bruttowertschöpfung der deutschen Volkswirtschaft bei.
Ich arbeite in einem Frankfurter Bankenturm und muss öfters mal die Etagen wechseln. Ich verbringe jeden Tag mindestens 15 Minuten mit Warten auf den Aufzug. Von Fluglärm kriege ich nichts mit. Aber wie hoch ist wohl der Wertschöpfungsschaden, wenn irgendwelche Idioten in ihrer Ungeduld beide Knöpfe drücken, den nach unten und den nach oben?
Bitte mehr solche Berichte: Z.B. zu den Aussagen zum Chemnitzer Wirtschaftsprofessor: Arbeitsplätze am Flughafen sind nur verlagert (würden ja sonst in Istanbul oder Dubai entstehen) oder Flüge in den Nachtrandstunden sind nicht notwendig, da noch genug Kapazitäten am Tag. Frühere Studien: HartzIV-Empfänger können mit 140 Euro pro Monat auskommen. Interessant, dass man mit solchen Referenzen von „Der Linken“ mit Flughafen-Studien beauftragt wird…
Schön sind auch immer wieder die „Studien“ des privat und beruflich Fluglärmgeschädigten Mainzer Medizinprofessors, der z.B. aktuell behauptet, dass man sich an Fluglärm nicht gewöhnen kann und dies mit zwei Messungen an 2 aufeinanderfolgenden Tagen belegt… Wenn 30 Lärmereignisse pro Nacht krank machen, dann bleiben Anwohnern von Straßen oder Partnern von Schnarchern nur noch wenige Tage zum Leben…