Lufthansa und HCS Group gehen Kooperation zur SAF-Produktion ein – 60.000 Tonnen SAF pro Jahr

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Foto: airportzentrale.de / Simon Pannock

Die Lufthansa Group und die HCS Group haben eine Absichtserklärung (Letter of Intent) zur Zusammenarbeit bei der Produktion und Lieferung von Sustainable Aviation Fuel (SAF) unterzeichnet. Ab Anfang 2026 könnte die HCS Group die Lufthansa Group mit SAF beliefern, das im sogenannten Alcohol-to-Jet-Verfahren (AtJ) gewonnen wird. Das SAF aus biogenen Reststoffen der Land- und Forstwirtschaft wird am Produktionsstandort der HCS Group in Speyer, betrieben von der Marke Haltermann Carless, hergestellt. SAF ist ein Schlüsselelement für nachhaltigeres Fliegen und damit für die Dekarbonisierung in der Luftfahrt.

Mit ihrem Engagement bei der HCS Group kann die Lufthansa Group SAF „Made in Germany“ unterstützen, das der europäischen Richtlinie für erneuerbare Energien RED II entspricht. Der Produktionsstandort liegt logistisch günstig in der Nähe des Frankfurter Drehkreuzes der Lufthansa Group. Die HCS Group bietet ihren Kunden nachhaltige Kohlenwasserstofflösungen an. Mit einem geplanten Produktionsvolumen von zunächst 60.000 Tonnen SAF pro Jahr will das Chemieunternehmen der erste großtechnische Produzent von biogenem SAF in Deutschland werden.

Die Absichtserklärung mit der HCS Group untermauert das Ziel der Lufthansa Group, die Markteinführung und den Einsatz von Sustainable Aviation Fuel als ein Kernelement ihrer Nachhaltigkeitsstrategie voranzutreiben. Die Lufthansa Group ist heute einer der fünf größten SAF-Kunden weltweit und investiert in den kommenden Jahren bis zu 250 Millionen US-Dollar in die Beschaffung von SAF. Darüber hinaus arbeitet die Lufthansa Group weltweit an zahlreichen Projekten zur Erhöhung der SAF-Verfügbarkeit und prüft kontinuierlich weitere Optionen für langfristige Abnahmeverträge.

SAF – der nachhaltige Flugzeugtreibstoff

Sustainable Aviation Fuel (SAF) ist der Oberbegriff für alle Flugkraftstoffe, die ohne den Einsatz fossiler Rohstoffe wie Erdöl hergestellt werden und zudem Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Für die Herstellung von SAF gibt es verschiedene Verfahren – sowohl mit biogenen als auch mit nicht-biogenen Rohstoffen. Die heutigen SAF werden hauptsächlich aus biogenen Reststoffen wie Altspeiseöl hergestellt. Als so genannte „Drop-in“-Lösung wird es vor dem Transport zum Flughafen mit herkömmlichem Kerosin gemischt. Der nach der Kraftstoffspezifikation zulässige maximale Beimischungsanteil von SAF liegt derzeit bei 50 Prozent. In reiner Form kann SAF aus biogenen Reststoffen die CO[2]-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Kerosin um bis zu 80 Prozent reduzieren. Die Lufthansa Group engagiert sich seit vielen Jahren in der SAF-Forschung, hat ein umfangreiches Partner-Netzwerk aufgebaut und treibt insbesondere die Einführung von nachhaltigen Flugkraftstoffen der nächsten Generation voran. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf SAF auf Basis von Abfallstoffen, erneuerbarer elektrischer Energie (Power-to-Liquid, PtL) sowie auf der Erforschung der direkten Nutzung von Sonnenlicht zur Kraftstoffsynthese (Sun-to-Liquid, StL).

Lufthansa Group verfolgt ambitionierte Nachhaltigkeitsziele

Die Lufthansa Group hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und strebt eine neutrale CO₂-Bilanz bis 2050 an. Bereits bis 2030 will der Luftfahrtkonzern seine Netto-CO₂-Emissionen im Vergleich zu 2019 durch Reduktions- und Kompensationsmaßnahmen halbieren. Das Reduktionsziel bis 2030 wurde im August 2022 durch die unabhängige Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert. Die Lufthansa Group war die erste Airline-Gruppe in Europa mit einem wissenschaftlich fundierten CO₂-Reduktionsziel im Einklang mit den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens von 2015. Für wirksamen Klimaschutz setzt die Lufthansa Group insbesondere auf eine beschleunigte Flottenmodernisierung, die kontinuierliche Optimierung des Flugbetriebs, den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe und auf Angebote für Privatreisende und Firmenkunden, um eine Flugreise oder die Beförderung von Fracht nachhaltiger zu gestalten. Darüber hinaus unterstützt die Lufthansa Group seit vielen Jahren aktiv die weltweite Klima- und Wetterforschung.

Quelle: PM Lufthansa