Flughafen Frankfurt: Neuentwickelte LED-Technik im erfolgreichen Vorfeldeinsatz

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Flughafen Frankfurt -Befeuerung bei Nacht Foto: Bildarchiv Fraport

Sie spart Platz, reduziert den Energieverbrauch erheblich und hat eine beeindruckende Lebensdauer: die LED-Beleuchtung. Während sie in Privathaushalten schon seit einigen Jahren die gute alte Glühbirne mehr und mehr verdrängt, ist ihre Technik für den Einsatz in Industrie und Wirtschaft in vielen Fällen noch nicht ausgereift genug. Das galt bisher auch für die großflächige Ausleuchtung des Flughafenvorfelds. Gemeinsam mit einem Spezialunternehmen hat Fraport jetzt in Eigenregie einen Hochleistungs-LED-Strahler entwickelt.

36 Meter hoch ragen sie in den Nachthimmel über dem Vorfeld des Frankfurter Flughafens. Gleißend helles Licht fällt von ihrer Spitze auf Abfertigungs- und Wartungsflächen, Flugzeuge, Förderbänder, Frachtcontainer und Passagiertreppen. Insgesamt 1.000 Beleuchtungsmasten sorgen dafür, dass auch nach Einbruch der Dunkelheit auf dem Vorfeld des größten deutschen Luftverkehrsdrehkreuzes ein sicherer Roll- und Abfertigungsbetrieb möglich ist. Im wahrsten Sinne des Wortes unerreichbar waren die Masten bis jetzt allerdings für die LED-Technik. Zu gering schien ihre Leuchtkraft zu sein, zu viele bauliche Veränderungen – noch dazu in extrem großen Höhen – wären überdies an den Masten nötig geworden. Oder anders ausgedrückt: Für die helle Ausleuchtung des Flughafenvorfelds fehlte auf dem LED-Markt bisher das passende Produkt.

Kooperation mit Spezialfirma aus Egelsbach

Prototyp LED-Beleuchtung auf Vorfeldposition Foto: Bildarchiv Fraport

Markus Kröger wollte sich damit nicht zufrieden geben. Der 50 Jahre alte Ingenieur leitet beim Flughafenbetreiber Fraport die Abteilung Airfieldtechnik, ist damit auch für alle Beleuchtungsfragen des Airports zuständig und von der Vorteilen der LED-Technik gegenüber den herkömmlichen Halogenlampen oder Quecksilberdampfleuchten überzeugt: „Mit ihrer langen Lebensdauer und ihrem geringen Energieverbrauch senken die LEDs nicht nur die Wartungs- und Stromkosten, sondern vor allem auch den CO2 -Ausstoß. Bei der Vorfeldbefeuerung – also das, was der Passagier als buntes Lichtermeer auf dem Boden wahrnimmt – stellen wir deshalb schon seit einigen Jahren auf LED-Technik um. Nur mit den extrem lichtstarken Beleuchtungsmasten hat es bisher noch gehapert.“

Und so nahm Markus Kröger gemeinsam mit seinem Team die Dinge selbst in die Hand und stellte verschiedenen Firmen die Idee eines mit LED-Technik ausgestatteten Beleuchtungsmasten vor. „In Kooperation mit der Firma Röder Präzision aus Egelsbach ist es uns in den vergangenen zwölf Monaten schließlich gelungen, einen Hochleistungs-LED-Strahler zu entwickeln – und das maßgeschneidert für die besonderen Anforderungen des Frankfurter Flughafens“, sagt Kröger nicht ohne Stolz.

Marktreife steht kurz bevor

Prototyp LED-Beleuchtung an Pos.503 Foto: Bildarchiv Fraport

RP 1190-00A nennt sich die neuentwickelte Leuchte offiziell und basiert – passend zum Einsatzort – auf einem Landescheinwerfer aus dem Flugzeugbau. Sie entwickelt ihre Leuchtkraft vor allem dadurch, dass sie gegen einen Parabolspiegel strahlt, der wiederum das Licht auf dem Vorfeld verteilt. „Das neue System kann den jeweiligen Erfordernissen angepasst werden und wiegt sogar weit weniger als die bisherige Halogenbeleuchtung. Die Masten könnten so in Zukunft kleiner und leichter werden, was Platz, Material und Kosten spart“, erklärt Oliver Bär, der als Geschäftsführer von Röder Präzision maßgeblich an der Neuentwicklung beteiligt war. „Als Komponentenentwickler für Flugzeuge sind wir es gewohnt, klein und leicht zu bauen. Diese Erfahrung hat uns natürlich massiv geholfen.“

Seit einigen Monaten läuft nun – bisher äußerst erfolgreich – der Praxistest für zwölf der neuen Leuchten, die probeweise eine Vorfeldposition Nacht für Nacht im wahrsten Sinne des Wortes in ein gutes Licht rücken. Im nächsten Schritt möchte Röder Präzision das am Frankfurter Flughafen entwickelte Produkt zur Marktreife bringen. Geht alles glatt, könnte noch 2013 die Markteinführung erfolgen.

Quelle: Beitrag Fraport-Themendienst Juli 2013