Wie funktioniert Lärmmessung am Frankfurter Flughafen?

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Themendienst-4-13-Fluglärmueberwachung Foto: Bildarchiv Fraport

Messen, überwachen, informieren – diese Tätigkeiten sind Teil des öffentlichen Auftrags an den Flughafen-Betreiber Fraport, das Fluglärmgeschehen so realistisch und transparent wie möglich abzubilden. Im März beleuchtete der Themendienst organisatorische und technische Grundlagen am Beispiel der stationären Fluglärmüberwachung. Der zweite Teil beschäftigt sich mit dem Online-Informationsdienst FRA.NoM und stellt die mobile Fluglärmüberwachung vor. Mehr.

Ein umfassendes Mess- und Kontrollsystem am Frankfurter Flughafen liefert beständig aussagefähige Daten zum Thema Fluglärm und zielt darauf, den gesetzlichen Forderungen gerecht zu werden. Ein weiterer Schritt zu mehr Transparenz und detailorientierter Information folgte Anfang 2012. Als erster Flughafenbetreiber in Deutschland hat Fraport ein Internet-Portal freigeschaltet, das die Öffentlichkeit unmittelbar und lückenlos über das Fluglärmgeschehen informiert. Der Datenservice richtet sich insbesondere an die Bürgerinnen und Bürger in der Rhein-Main-Region, die sich über einzelne Fluglärmereignisse informieren möchten. Eine Registrierung für den Online-Service ist nicht notwendig.

Die Fachbezeichnung FRA.NoM steht für Fraport Noise Monitoring. FRA.NoM veranschaulicht transparent und nachvollziehbar auf dem Bildschirm das Fluggeschehen in der Luft und die zeitgleiche Lärmsituation am Boden. Vom eigenen Computer aus können interessierte Bürger auf Satelliten- oder Kartenansichten die Schallpegel an den Messstationen verfolgen und dabei alle Maschinen beobachten, die den Frankfurter Flughafen ansteuern oder sich auf dem Weg zum Ziel-Airport befinden.

Themendienst-4-13-Fluglaermueberwachung Foto: Bildarchiv Fraport

Der Informationsdienst greift auf die Daten der 28 stationären Messstellen rund um den Flughafen zurück und bietet zwei Präsentationsmöglichkeiten. Im AKTUELL-Modus werden die Daten aus technischen Gründen mit einer zweistündigen Verzögerung angezeigt. Bei grün eingefärbten Messpunkten zeichnen die Messstationen im Allgemeinen Fremdgeräusche auf. Färbt sich die Messtelle gelb hat sie ein sogenanntes Lärmereignis registriert, das einer Flugbewegung zugeordnet werden muss. Anfliegende Maschinen sind in der Darstellung durch eine türkise Linie gekennzeichnet, abfliegende mit einer roten. Die Linien visualisieren den Flugverlauf der zurückliegenden 70 Sekunden. Mit einem Klick auf die Flugzeugsymbole erscheinen in einem nebenstehenden Kasten die zugehörigen Daten. Dazu zählen Ziel oder Startpunkt der jeweiligen Maschine, Geschwindigkeit, Höhe. Der ARCHIV-Modus präsentiert die entsprechenden Daten der vergangenen zwei Monate. Bei jedem gemessenen Lärmereignis wird geprüft, ob es tatsächlich durch ein Flugzeug oder eine andere Schallquelle verursacht wurde. Diese Prüfung nimmt einige Tage in Anspruch. Das Prüfergebnis kann im ARCHIV-Modus abgerufen werden. Hat ein Flugzeug das Lärmereignis hervorgerufen, färbt sich die Messstelle orange. Den Zeitpunkt, bis zu dem eindeutig erkannte Fluglärmereignisse verifiziert und einsehbar sind, zeigt FRA.NoM auf der Startseite an.

Als weiterer Service können Informationen zu den Wetterbedingungen abgerufen werden. Neben Datum und Uhrzeit werden Wetterdaten wie Temperatur, Luftfeuchte, vorherrschender Niederschlag, Windgeschwindigkeit und Windrichtung angezeigt. Die Wetterdaten aktualisieren sich nach 30 Minuten.

Der Weg zur mobilen Fluglärmmessung

Themendienst -4-13 Fluglärmueberwachung Foto: Bildarchiv Fraport

Die mobile Fluglärmmessung ergänzt und erweitert flexibel das stationäre Kontrollnetz. Für den Einsatz stehen drei, mit modernster Mess- und Übertragungstechnik ausgestattete Container zur Verfügung. Eine mobile Messung dauert in der Regel zwischen sechs und zwölf Wochen. Wie auch bei den stationären Anlagen übernimmt die Fraport-Fluglärmüberwachung den kompletten Service: Die Experten installieren an einem für die Messung geeigneten Ort die Anlage, sorgen für den ordnungsgemäßen Betrieb und erstellen die Ergebnisberichte. In der technischen Leistungsfähigkeit und Datenqualität unterscheiden sich die mobilen nicht von den stationären Anlagen. Alle Messstellen verfügen über die gleichen Komponenten und sind dadurch in ihrer Aussagefähigkeit untereinander kompatibel.

Die mobilen Messstellen können direkt bei Fraport oder bei der Fluglärmkommission von den Kommunen in der Region angefragt werden. Wenn ein Bürger eine Messung wünscht, hat er sich zunächst an seine Gemeinde zu wenden. Der Weg zu einer mobilen Messung erfolgt stets über eine schriftliche Anfrage der Kommune. In Abstimmung mit der Fluglärmkommission führt Fraport nach Reihenfolge der Antragseingänge die Messung durch. Auf Wunsch werden die Ergebnisse den Kommunen anschaulich und transparent vorgestellt. Die Adressen für einen Antrag lauten: Fraport AG, FTU-LL3 Fluglärmüberwachung, 60549 Frankfurt am Main oder Kommission zur Abwehr des Fluglärms, Postfach 60 07 27, 60337 Frankfurt am Main.

Quelle: Fraport-Themendienst April 2013