Weniger Passagiere an deutschen Flughäfen im November 2019

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Foto: Simon Pannock

Im November 2019 ging das Verkehrsaufkommen an den deutschen Flughäfen zurück. Das meldet der Branchenverband ADV.

17,4 Mio. Passagiere nutzten die deutschen Flughäfen – das sind -3,7% (an+ab) weniger als im Vorjahr. Das Cargo-Aufkommen fällt um weitere -3,8% (an+ab) und 426.959t. Die Zahl der gewerblichen Flugbewegungen fällt mit -7,2% – das sind 161.311 Starts und Landungen.

Der November im Blick – nur noch bei den Interkont-Flügen ein leichtes Wachstum
Die Interkont-Passagiere wachsen um +1,8%. Der Europaverkehr fällt um -1,9%. Der innerdeutsche Verkehr fällt um -12,3%.

Mit dem ersten vollständigen Monat im Winterflugplan wird die Tragweite der Streckenstreichungen deutlich. Verstärkt wird dieser Effekt durch die Folgen des zweitägigen Streiks bei der Lufthansa. An nur noch fünf Standorten ist eine positive Passagierentwicklung zu verzeichnen. Der innerdeutsche Verkehr bricht an allen Standorten ein. Hauptgrund sind Angebotsausdünnungen, insbesondere von Eurowings. Drei innerdeutsche Strecken wurden im Vergleich zum Vorjahr vollständig eingestellt. Dabei handelt es sich um die Verbindungen von Berlin nach Karlsruhe, Nürnberg und Saarbrücken. Der Luftverkehr von und nach Europa ist im zweiten Monat in Folge rückläufig. Um -7,7% gehen die Starts und Landungen zurück – ein neuer Tiefstwert seit über fünf Jahren.

Januar – November 2019 im Blick: internationaler Verkehr verliert weiter an Dynamik!

Von Januar bis November wurden an den deutschen Flughäfen 231,2 Mio. Passagiere (an+ab) gezählt. Die kumulierten Werte weisen noch einen Anstieg von +1,8% aus.

Der Europaverkehr nimmt um +2,5% zu. Der Interkontverkehr wächst um +2,8%. Der innerdeutsche Verkehr liegt mit -1,3% unter dem Vorjahresaufkommen. Die gewerblichen Flugbewegungen sind mit +0,4% noch im positiven Bereich.

Die Angebotsanpassungen der Airlines im Winterflugplan hinterlassen ihre Spuren. Ryanair reduziert stark an einzelnen Standorten, Easyjet dünnt das Angebot gezielt aus und Eurowings nimmt vor allem innerdeutsch viel Kapazität aus dem Markt.

Fazit: Die negativen Einflussfaktoren verstärken sich – im November wie bereits im zweiten Halbjahr 2019. Hierzu gehören: anziehende Ölpreisentwicklung, fehlendes Fluggerät durch 737-800-Grounding, in Verbindung mit der schwächelnden Konjunktur und zunehmenden Handelskonflikten. Die Konsolidierung im Airlinemarkt führt zu weiteren Streckenstreichungen.

Luftfracht: Die Entwicklung seit über einem Jahr rückläufig

Im November hält die rückläufige Entwicklung im Cargo-Aufkommen an. Die Ausladungen sinken um -3,1% auf 206.522t, die Einladungen um -4,4% auf 220.435t. Die an den deutschen Flughäfen von Januar bis November abgefertigte Cargo-Tonnage fällt im Jahresverlauf um -3,2% (an+ab) auf 4.406.087t. Die Ausladungen sinken um -1,9%, die Einladungen fallen um -4,4%. Die luftfrachtaffinen Sektoren leiden unter den schwelenden Handelskonflikten – und damit auch die Luftfrachtnachfrage. Anzeichen einer Trendwende lassen auf sich warten.

Quelle: PM ADV

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