Vereinigung Cockpit (VC): Kritik an Mängelliste zurückgewiesen

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Joerg Handwerg von der Vereinigung Cockpit Foto: Bildarchiv VC

Die Vereinigung Cockpit weist die von der Regierungspräsidentin Anne Lütkes geäußerte Kritik an der Mängelliste 2013 der Vereinigung Cockpit zurück. Die VC erstellt seit Jahrzehnten jährlich eine Mängelliste der deutschen Flughäfen, an denen regelmäßiger Verkehrsflugbetrieb stattfindet. Durch diese Kritik hat sie in der Vergangenheit bereits wesentlich zu einer verbesserten Sicherheit an den Flughäfen beigetragen.

Im Jahr 2013 ergaben sich auch Kritikpunkte am Flughafen Weeze, deren Gültigkeit die Vereinigung Cockpit, soweit nicht inzwischen behoben, hiermit bekräftigt. Aus Sicht des Passagiers und der Piloten könnte die Sicherheit in Weeze besser sein.

„Uns erschließt sich nicht, wer in der Lage sein soll, fliegerische Fachfragen fundierter als Experten, die auf die Erfahrungen tausender Piloten zurückgreifen können und die täglich mit der Materie befasst sind, zu bewerten“, so Jörg Handwerg, Pressesprecher der VC.

Die vorgebrachte Behauptung, es handele sich bei den angemahnten Einrichtungen nur um „Wünsche“ der Piloten, ist aus Sicht der Vereinigung Cockpit eine Schutzbehauptung. Die Vereinigung Cockpit hat ein transparentes Bewertungssystem. Es stützt sich auf Vorschriften und Empfehlungen der internationalen zivilen Luftfahrtorganisation ICAO sowie die Erfahrungen des Weltpilotenverbandes IFALPA. Alle geforderten Maßnahmen basieren auf Analysen von weltweiten Vorfällen und Unfällen.

„Es gibt keine Maßnahmen, die von uns gefordert werden, die einen ‚Luxuscharakter‘ haben. Alle Maßnahmen tragen zu einer verbesserten Sicherheit bei“, so Jörg Handwerg. „Jeder Passagier eines Verkehrsflugzeuges hat aus Sicht der Vereinigung Cockpit das gleiche Recht auf bestmögliche Sicherheit, egal ob er an einem kleinen oder großen Flughafen abfliegt oder ankommt. Wirtschaftliche Betrachtungen spielen für uns dabei keine Rolle, ebenso wenig wie die Verkehrsmenge bei den meisten der kritisierten Mängel relevant ist. Wenn geographische Gegebenheiten dazu führen, dass die Sicherheitsflächen hinter der Bahn kürzer als gefordert sind, dann ist es faktisch eben so, dass die Sicherheit hier für den Passagier schlechter ist als anderswo. Damit müssen die Flughäfen leben oder alternative Maßnahmen ergreifen, die nun einmal Geld kosten. Das wollen diese aber nicht hören.“

Die Mängelliste ermöglicht den Passagieren sich ein besseres Bild von der Sicherheit an Flughäfen zu machen und soll die Flughäfen ermuntern, besser zu werden. Nicht überall ist das in allen Punkten möglich, dann aber sollte der Passagier dies wissen.

Den deutschen Flughäfen hat die Vereinigung Cockpit attestiert, dass sie von ihr als „sicher“ betrachtet werden. Trotzdem gibt es Unterschiede. In einem der reichsten Länder der Welt hält die Vereinigung Cockpit es auch für angebracht, Standards zu fordern, die über das erforderliche Minimum der Zulassung hinausgehen. Jörg Handwerg: „Wenn die ganzen Empfehlungen der ICAO oder der IFALPA unsinnig und überflüssig wären, warum gibt es dann einige Flughäfen die genau diese alle erfüllen? Es ist kaum anzunehmen, dass diese Flughäfen völlig „unsinnig“ Geld zum Fenster rauswerfen, sondern sich der verbesserten Sicherheit sehr bewusst sind. Statt die Kritik in Frage zu stellen, sollten die Flughäfen lieber darüber nachdenken, wie sie besser werden können.“

Quelle: PM VC