Vereinigung Cockpit und der italienische Pilotenverband ANPAC kündigen Zusammenarbeit an

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Die Vereinigung Cockpit und der italienische Pilotenverband ANPAC haben eine engere Zusammenarbeit und Koordination der Tarifpolitik beschlossen. Bei ihrem Treffen in Rom begrüßten VC-Präsident Stefan Herth und ANPAC-Präsident Riccardo Canestrari den Zusammenschluss von ITA und der Lufthansa Group, wiesen aber auch darauf hin, die Interessen der Beschäftigten auf beiden Seiten zu wahren. Die Chefs der Cockpit-Gewerkschaften aus beiden Ländern machten klar, dass es keinen Unterbietungswettbewerb innerhalb der Lufthansa Group geben wird.

„Wir haben im deutsch-italienischen Schulterschluss der Gewerkschaften auf die jüngsten Entwicklungen innerhalb des Lufthansa-Konzerns reagiert und eine enge Abstimmung vereinbart,“ sagt VC-Präsident Stefan Herth. „Innerhalb der deutschen Lufthansa-Flugbetriebe haben wir mit der Group-Tarifkommission bereits eine gut funktionierende Verzahnung aufgebaut. Auch mit den Kolleginnen und Kollegen in der Schweiz und in Österreich stehen wir in engem Kontakt. Die logische Konsequenz daraus ist, nun auch Richtung Italien nicht nur in einen informellen Austausch zu kommen, sondern unsere Aktivitäten gemeinsam zu koordinieren. Über die Lufthansa-Gruppe hinaus gedacht brauchen wir von der Politik endlich auch einen Rechtsrahmen für Tarifverträge, die europaweit gelten. Dafür werden die Gewerkschaften weiter auf Öffentlichkeit und Politik einwirken.“

„Die ANPAC hat den Zusammenschluss von Lufthansa und ITA Airways von Anfang an begrüßt“, sagt Riccardo Canestrari, Präsident der ANPAC. „Das Treffen mit unseren Kollegen ist ein wichtiger Meilenstein auf dem bereits bestehenden Weg zwischen unseren Organisationen. Es schafft die Grundlage für einen ständigen Austausch und die Koordination zwischen den Berufsvertretern von ITA Airways und Lufthansa, um die Arbeitsbedingungen zwischen allen Unternehmen der Lufthansa Gruppe zu optimieren.“

Länderübergreifende Konzerne erfordern länderübergreifende Gewerkschaftsarbeit

Der Zusammenschluss von ITA und Lufthansa birgt viele positive Möglichkeiten für die Beschäftigten beider Seiten. Die italienische und die deutsche Luftfahrt haben schon seit langem viele Überschneidungen. Als gemeinsame starke Einheit können die Airlines der Lufthansa Group deutlich besser auf die Konkurrenz aus Drittstaaten reagieren. Die Gewerkschaften aus beiden Ländern werden konstruktiv mit allen Fluggesellschaften daran arbeiten, eine starke EU-Luftfahrt zu sichern, von der alle Beteiligten profitieren können. VC und ANPAC haben erkannt, dass eine länderübergreifende Koordination der Gewerkschaftsarbeit unabdingbar ist, um auf die länderübergreifenden Strukturen in der Airline-Welt reagieren zu können. Von der Politik muss die Arbeitnehmerseite endlich rechtlich auf eine Stufe mit den Arbeitgebern gestellt werden. Nationales Arbeitsrecht bietet in vielen Fällen für die Beschäftigten bei transnationalen Konzernen keine adäquaten Antworten mehr. Es braucht daher einen europäisch bzw. international gültigen Rahmen für Tarifverträge, meint der Pilotenverband VC.

Quelle: PM VC