Verband Deutsches Reisemanagement fordert Lufthansa und Gewerkschaft zum Handeln auf

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Grafik: airportzentrale.de

Seit den frühen Morgenstunden befinden sich viele Lufthansa-Piloten im inzwischen zehnten Streik. Auf einen Schlichtungsvorschlag der Lufthansa reagierte die Gewerkschaft VC bislang nicht und ließ ihre Mitglieder streiken. Der Verband Deutsches Reisemanagment ist sichtlich verärgert über den erneuten Streik und sieht das Image der Lufthansa in Gefahr. In einem offenen Brief an Gewerkschaftsspitze und Lufthansaführung fordert der VDR  die Verhandlungen wieder aufzunehmen.

Der offene Brief:

Sehr geehrter Herr Spohr, sehr geehrter Herr Schulz,
als Vertreter deutscher Unternehmen mit hohem Geschäftsreiseaufkommen möchten
wir mit diesem offenen Brief einen eindringlichen Appell an die Unternehmensführung
der Lufthansa und die Vertretung der Lufthansa-Piloten richten: Kehren Sie
zurück an den Verhandlungstisch, nehmen Sie die Gespräche wieder auf und schaffen
Sie Lösungen!
Der zehnte (!) Ausstand der Lufthansa-Piloten in diesem Jahr beschädigt das Image
der Lufthansa nachhaltig. Sie laufen Gefahr, endgültig jene Kunden zu verprellen, die
bereit sind, einen Premium-Carrier für ihre Reisenden zu buchen: die deutschen
Unternehmen. Sie zerstören Ihr Alleinstellungsmerkmal „Premium“, das vor allem für
Zuverlässigkeit steht – Zuverlässigkeit bei Service und Sicherheit aber besonders bei
Einsatz und Pünktlichkeit.
Die deutschen Unternehmen beobachten den Flugmarkt seit Jahren intensiv –
immerhin sind Flugreisen mit 12,4 Milliarden Euro der größte Ausgabenposten ihrer
Reisekosten in einer Gesamthöhe von 48,2 Milliarden Euro. Und selbstverständlich
sparen unsere Mitglieder Kosten ein, wo sie es für richtig halten – zum Beispiel auf
innerdeutschen und europäischen Flugstrecken. Sie fördern damit auch den
notwendigen Wettbewerb unter den Fluggesellschaften. Jedes Wirtschaftsunternehmen
muss sich diesem Wettbewerb stellen und geeignete Zukunftsstrategien
entwickeln. Eine Umstrukturierung, wie sie die Implementierung von „Eurowings“
voraussichtlich für die Lufthansa bedeutet, haben viele global aufgestellte Unternehmen
bereits in den vergangenen Jahren vorgenommen. Dabei sollte Verhältnismäßigkeit
das bestimmende Prinzip sein.
Beide Parteien müssen sich bewegen, das ist unstrittig, auch damit Lufthansa ihre
Führungsposition auf dem deutschen Geschäftsreisemarkt halten kann. Viele Ihrer
Mitbewerber sehen dort noch echtes Wachstumspotenzial und richten ihre Strategien
entsprechend aus. Unsere Mitgliedsunternehmen nehmen die neuen und preiswerten
Angebote gerne wahr – unter gewissen Voraussetzungen. Sie bekennen sich aber auch
klar zu der Marke Lufthansa. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass ihre
Erwartungen an das Premium-Angebot erfüllt werden hinsichtlich Service und
Zuverlässigkeit.
Wir hoffen, dass Sie mittels Schlichtung bald mit neuen kompromissfähigen
Angeboten aufeinander zugehen und damit das in Sie gesetzte Vertrauen und die
Erwartungen Ihrer Kunden erfüllen.
Mit freundlichen Grüßen
Dirk Gerdom (Präsident), Ralph Rettig (Vizepräsident), Hans-Ingo Biehl (Hauptgeschäftsführer)