Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands: Auch Luftfracht vom Streiktag betroffen

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Kurz nach Beginn des Sommerflugplans bestreikte die Gewerkschaft ver.di heute (27. März 2023) ganztägig einen Großteil der Flughäfen in der Bundesrepublik. Direkte Auswirkungen hat diese Aktion auch auf die Luftfracht an deutschen Flughäfen. Mit dem Ausfall zahlreicher Passagierflüge entfallen auch erhebliche Beiladekapazitäten. Diese sogenannte Belly-Fracht macht rund die Hälfte des verfügbaren Laderaumes im Luftverkehr aus. Stockende Abfertigungen von Fracht strapazieren hierbei das Luftfrachtsystem (Personal und Infrastruktur). Parallel dazu werden systemkritische Liefer- und Wertschöpfungsketten beeinträchtigt.

Insbesondere zeiteilige und empfindliche Güter werden über den Luftweg nach Deutschland im- und exportiert. Dies sind zum Beispiel temperaturempfindliche Pharmazeutika oder wichtige Maschinenersatzteile für Produktionsstätten. Auch wenn das Personal der Luftfrachtabfertiger nicht bestreikt wird, wirken sich die aktuellen Streiks direkt auf die Abfertigung von Aircargo-Gütern aus. Fallen zahlreiche Passagierflüge aus und somit auch Frachtkapazitäten, entstehen daraus Abfertigungsblockaden – die zusätzliche Staus verursachen. Insbesondere in Stoßzeiten kommen die Abläufe von Luftfrachtabfertigern somit aus dem Takt, da ungewöhnlich hohe Tonnagespitzen bewältigt werden müssen. Nicht nur spannt dieser geplante Streik die ohnehin kritische Personalsituation an deutschen Flughäfen weiter an. Direkte Folge sind somit massive Verzögerungen in den Lieferketten der oftmals eiligen und wichtigen Güter.

„Das Streikrecht ist ein wichtiges und fundamentales Recht, also aus sehr gutem Grund fest im deutschen Grundgesetz verankert. In Anbetracht der infrastrukturellen Relevanz der Luftfracht für die Gesellschaft in Deutschland sollten Streiks jedoch das allerletzte Mittel sein. Nicht nur kommen wichtige Lieferketten ins Stocken, auch wird der Arbeitsdruck auf das ohnehin stark belastete Personal in der Frachtabfertigung weiter erhöht. Wir würden es daher begrüßen, wenn die Gewerkschaften wieder auf Verhandlungen setzen würden“, sagt Claus Wagner, Vorstandsvorsitzender des VACAD.

Quelle: PM VACAD