Monatelange Wartezeiten, fehlende Transparenz: Bei den Prüfungen für Luftsicherheitskontrollpersonal im Bereich Fracht sieht der Verband der Air Cargo Abfertiger Deutschlands (VACAD) dringenden Handlungsbedarf.
Sicherheit wird im Luftverkehr großgeschrieben, die Kontrollen sind streng. Mitarbeitende, die dafür die Gewährleistung tragen, müssen deshalb gut geschult sein. Doch für Unternehmen der sicheren Lieferkette, wie etwa Luftfrachtabfertigungsunternehmen, ist es gar nicht so leicht, geeignete Fachkräfte zu finden. Deshalb ist es umso ärgerlicher, wenn sich Schulungsanbieter vom Markt zurückziehen, weil hohe Durchfallquoten bei den Prüfungen zu wegbleibenden Kunden führen und diese Dienstleistung mit hohen Aufwendungen im Vorfeld für sie zum Verlustgeschäft machen.
Der VACAD hat aktuell seine Mitgliedsunternehmen befragt, welche Erfahrungen sie oder von ihnen beauftragte Dienstleister mit den vom Luftfahrtbundesamt (LBA) durchgeführten Prüfungen gemacht haben. Diese kritisierten vor allem die langen Wartezeiten sowie die Intransparenz, was das Zustandekommen der Prüfungsergebnisse betrifft.
So habe es in Einzelfällen bis zu fünf Monate gedauert, um einen Prüfungstermin zu bekommen. Sowohl die Wartezeit zwischen Schulung und Prüfung als auch die zwischen theoretischer und praktischer Prüfung sei zu lang. Zudem seien der Bewertungsspielraum für die Prüfer aufgrund offener Fragen zu groß und die Ergebnisse nicht ausreichend nachvollziehbar. Die Teilnahme der Ausbilder an den Prüfungen sei vom LBA immer abgelehnt worden, obwohl die Luftsicherheitsschulungsverordnung dies ausdrücklich erlaubt.
„Die Organisation der Prüfungen muss so gestaltet werden, dass es zu keinen nennenswerten Wartezeiten kommt. Auch wäre mehr Transparenz seitens des Luftfahrtbundesamts bezüglich der Prüfungsanforderungen hilfreich für die gezielte Ausbildung des angehenden Luftsicherheitskontrollpersonals, das wir dringend benötigen“, sagt Claus Wagner, Vorstandsvorsitzender des VACAD.