Überschallknall sorgt in Niedersachsen und NRW für Schockmoment

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Foto: Bundeswehr / Stefan Petersen

Am Montagmittag (01.05.2023) gegen 12:55 Uhr hat es in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen gleich zweimal ordentlich geknallt. Verantwortlich dafür waren zwei Eurofighter der Luftwaffe vom Fliegerhorst am Flughafen Rostock-Laage.

Um 12:22 Uhr gab es einen „Alpha Scramble“. Ein Alarmstart, innerhalb kürzester Zeit sind die Jets in der Luft gewesen und waren gefechtsbereit, im Quick Reaction Alert (QRA) Modus. Über Hannover wurde im Abstand von rund 5 Sekunden die Schallmauer durchbrochen. Der Doppel-Knall war lautstark bis im westfälischen Ahlen zu hören. Fenster und Türen vibrierten. Ziel der Eurofighter war ein Passagierflugzeug südlich von Münster in NRW. Die Deutsche Flugsicherung konnte keinen Kontakt zu einer B737 der niederländischen Transavia Airlines auf dem Flug von Mykonos nach Amsterdam (Flug HV6464) beim Eintritt in den deutschen Luftraum aufnehmen. In einem solchen Fall erfolgt die Übergabe an die Luftwaffe. Auch diese konnte keinen Funkkontakt aufnehmen und löste die höchste Alarmstufe (Alpha Scramble) aus.

Nur wenige Minuten nach dem Aufstieg in Rostock-Laage konnten die Piloten der Eurofighter Sichtkontakt zu den Piloten der Boeing 737 melden. Sie signalisierten der Cockpit-Crew der niederländischen Low-Cost-Airline sofort den Funkkontakt zur Flugsicherung aufzunehmen. Erfolgreich. Die Eurofighter drehten ab und flogen – diesmal nicht mit Schallgeschwindigkeit – zurück zum Fliegerhorst nach Mecklenburg-Vorpommern.

Das Protokoll der Luftwaffe:

  • 12:22  – Kein Funkkontakt bei Einflug in den deutschen Luftraum
  • 12:26 – QRA Laage wird alarmiert
  • 12:30 – Befehl AScramble wird ausgelöst
  • 12:30 – Geschwader gibt Rückmeldung: Start in 10 Minuten
  • 12:36 – Start von zwei Eurofighter FL400 – ca. 12 Km Höhe
  • 12:56 – Piloten melden Sichtkontakt südlich von Münster (NRW)
  • 12:56 – Piloten „unterhalten“ sich mit Handzeichen
  • 12:59 – Flugsicherung Maastricht meldet Funkkontakt steht
  • 13:02 – Eurofighter brechen weg
  • 13:38 – Jets landen wieder in Rostock-Laage

Der abgebrochene Funkkontakt ist auf menschliches Versagen zurückzuführen, heißt es. Der Flieger konnte sicher in Amsterdam landen.

Interessant: Fliegen mit Überschall. Das ist ab etwa 1000km/h möglich. Möglicherweise bald auch für Passagiere der zivilen Luftfahrt.

-SP – Quelle: U.a. Twitter / Luftwaffe