Streiks am Montag an den Airports Hamburg, Hannover, Bremen und am BER

Werbung
Der Flughafen Hamburg – Foto: Simon Pannock / airportzentrale.de

Am Montag (13.03.2023) werden die norddeutschen Flughäfen Hamburg, Hannover, Bremen und der deutsche Hauptstadtflughafen Berlin-Brandenburg von Verdi ganztägig bestreikt. Die Ankündigung kam erneut kurzfristig am Wochenende. Die betroffenen Passagiere haben kaum eine Chance, sich Reisealternativen zu suchen, teilte der Flughafenverband ADV am Samstagnachmittag mit.

Laut ADV liegen bislang folgende Fakten vor:

  • Nach aktuellem Stand werden 351 Abflüge gestrichen.
  • 45.000 Passagiere sind erneut die Leidtragenden.
  • Insgesamt rechnet die ADV mit knapp 100.000 betroffenen Passagiere (an+ab), da auch Flüge von anderen Flughäfen an die bestreikten Flüge ausfallen werden.

Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV übt scharfe Kritik: Ver.di missbraucht die Flughäfen im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes immer wieder als öffentlichkeitswirksame Bühne zur Durchsetzung ihrer Forderungen und dass obwohl die Flughäfen nicht mal zwei Prozent der Beschäftigten aufweisen. Die Flughäfen führen keine eigenen Tarifverhandlungen, sondern sind Teil des Verbundes der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA). Ebenfalls nicht hinnehmbar für die Flughafenbetreiber ist, dass die Verhandlungen mit den Arbeitgebern der Luftsicherheitsbranche von Verdi mit den laufenden Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst vermischt werden. Die Reisenden werden so zum Spielball des Arbeitskampfes. Völlig ausgeblendet wird, dass sich Airlines und Flughäfen gerade von der tiefsten Krise der Luftfahrt erholen. Flughäfen gehören zur kritischen Infrastruktur und müssen vor Streikeskalationen geschützt werden. Ganztägige Streiks, die mehrere deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, haben längst nichts mehr mit Warnstreiks zu tun.“

Janet Niemeyer, Pressesprecherin am Hamburg Airport: „Mit dem angekündigten 24-stündigen Warnstreik sorgt die Gewerkschaft ver.di erneut für massive Einschränkungen für Zehntausende Reisende – und das mitten in den Hamburger Märzferien, die eine beliebte Reisezeit für Familien mit Kindern sind. Dieser Streik wird damit zum wiederholten Male und ganz bewusst auf dem Rücken der Hamburger Passagiere ausgetragen.
Wenn Tarifauseinandersetzungen wie vorgesehen am Verhandlungstisch gelöst werden, dann ist das immer die beste Option. Dass dies auch ohne Streiks funktioniert, hat zuletzt die Tarifeinigung mit ver.di für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste am Hamburg Airport gezeigt – die Mitarbeitenden erhalten künftig durchschnittlich rund 20 Prozent mehr Gehalt.“

Am Hamburg Airport sind für Montag, 13. März 2023, insgesamt rund 244 Flüge (123 Abflüge und 121 Ankünfte) mit rund 30.000 Passagieren geplant.

Quelle: PM ADV und Flughafen Hamburg