Schweizer Pilotenverband AEROPERS will Gesamtarbeitsvertrag bei SWISS halten

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Der Schweizer Pilotenverband AEROPERS freut sich über den allgemeinen Aufwärtstrend in der Luftfahrt. Das Bedürfnis nach Ferien- und Geschäftsreisen ist nach wie vor hoch. Die heute Morgen durch SWISS veröffentlichten Quartalszahlen zeigen, dass unsere Kunden schneller als gedacht zurückkehren.

SWISS hat im letzten Quartal einen operativen Gewinn von CHF 6,7 Millionen ausgewiesen. «Die Piloten haben maßgeblich dazu beigetragen, dieses Resultat zu ermöglichen», sagt Clemens Kopetz, der Präsident des Pilotenverbandes AEROPERS. Auch in diesem Quartal hat der GAV2018 seine Krisentauglichkeit bewiesen. Ohne Anpassungen im GAV (Gesamtarbeitsvertrag) war es SWISS möglich, bei gleichzeitiger Erhöhung der Flexibilität die Lohnauszahlungen um rund einen Drittel zu senken. Ausserdem haben die Piloten die Flugoperation nach China unter stark erschwerten Bedingungen aufrechterhalten und so der SWISS lukrative Märkte offengehalten. Dank der mit AEROPERS ausgehandelten verordneten Arbeitszeitreduktion kann SWISS den Überbestand an Pilotinnen und Piloten auch nach dem Auslaufen der Kurzarbeit effizient und kostensparend bewirtschaften. Zudem hat SWISS jederzeit die Möglichkeit, sich eröffnende Marktchancen zu nutzen, da die Pilotinnen und Piloten bei steigender Produktion sofort wieder zur Verfügung stehen.

Grössere Zugeständnisse lagen auf dem Tisch

Der Vorstand und die Mitglieder der AEROPERS waren letztes Jahr sogar zu weiteren großen, temporären Zugeständnissen bereit, um damit SWISS bei der Bewältigung der Krise zu helfen. Trotzdem hat das Management der SWISS im Februar 2021 entschieden, den GAV zum 31.3.2022 zu kündigen. «Mit allen anderen Mitarbeitergruppen, die einem GAV unterstellt sind, wurden Vereinbarungen über temporäre Massnahmen zur Bewältigung der Krise geschlossen. Damit kehren diese Gruppen nach der Pandemie in den bestehenden GAV zurück. Auch mit Edelweiss konnte AEROPERS für die Pilotinnen und Piloten eine solche Übergangsvereinbarung schliessen. Nur den SWISS-Piloten wollte das Management, trotz grosser Zugeständnisse, offenbar keine derartige temporäre Lösung zugestehen», erklärt Clemens Kopetz.

Laufende Vertragsverhandlungen

«Wir sind nach wie vor überzeugt, dass SWISS mit einem ungekündigten GAV2018 und schnellen temporären Massnahmen noch besser für die Bewältigung der Krise aufgestellt wäre. GAV-Verhandlungen bringen in der aktuellen Phase Unruhe ins System und binden unnötig Ressourcen», so Kopetz weiter. «Die Vertragspartner haben sich zum Ziel gesetzt, die Verhandlungen im Frühjahr 2022 abzuschliessen», erklärt der AEROPERS Präsident. «Das ist ein ambitionierter Zeitplan. Eine baldige Einigung würde der zermürbenden Zeit der Unsicherheit sowohl für SWISS als auch für ihre Pilotinnen und Piloten ein Ende bereiten und den Start in die gemeinsame Zukunft vereinfachen.»

Der Pilotenverband orientiert sich in den laufenden Verhandlungen nicht an den intern kommunizierten, düsteren Szenarien des Managements. AEROPERS will die aktuellen Herausforderungen realistisch betrachten und diese gemeinsam mit SWISS angehen. «Mit den vielen, schmerzhaften Zugeständnissen der Pilotinnen und Piloten während der Pandemie haben wir bewiesen, dass uns das Wohl der SWISS sehr am Herzen liegt», schliesst Clemens Kopetz. «Nun liegt es am Management der SWISS, in den begonnenen Verhandlungen zu zeigen, wie wichtig ihm die Mitarbeitenden sind.»

Quelle: PM AEROPERS