Schwarze Kasse von Sunexpress soll über Jahre gefüllt worden sein

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SunExpress Boeing 737-800 – Foto: Dierk Wünsche

Die Deutsch-Türkische Fluggesellschaft Sunexpress soll über Jahre hinweg an einer schwarzen Kasse gearbeitet haben, berichtet das Nachrichtenmagazin „Spiegel“.  Die Kasse soll u.a. mit Gewinnen aus dem Verkauf von Mitarbeitertickets gefüllt worden sein.

Die beiden Eigentümer, Lufthansa und Turkish Airlines wollen davon nichts gewusst haben – bis letztes Jahr. Nach einer Revision soll die Fluggesellschaft sich selbst angezeigt und Steuern für drei Jahre nachgezahlt haben.

Sunexpress gesteht in einer am Nachmittag veröffentlichten Stellungnahme Ungereimtheiten ein, will aber nichts von einer schwarzen Kasse wissen:

„Nachdem im vergangenen Jahr Hinweise bekannt wurden, die das Rechnungswesen bei SunExpress in der Türkei betrafen, haben beide Joint Venture Partner auf Initiative von SunExpress Geschäftsführer Paul Schwaiger eine gemeinsame Revisionsprüfung bei SunExpress eingeleitet. Bei dem gemeinsamen Audit von Oktober bis November 2014 wurden bei der früheren Buchführung und Dokumentation in der türkischen SunExpress Handlungsfelder identifiziert. Alle im Revisionsbericht festgestellten Unklarheiten wurden unmittelbar nach der Prüfung geklärt, bzw. waren zum Teil schon vorher ausgeräumt worden. Ein Fehlverhalten von Paul Schwaiger konnte nicht festgestellt werden.

Wir wehren uns gegen den Anschein, dass SunExpress ein zwielichtiges Unternehmen sei. Unsere Airline ist seit 25 Jahren mit großer Verlässlichkeit am Markt, beschäftigt über 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, fliegt jährlich sieben Millionen Passagiere und ist ein anerkannter Partner der Reisebranche. Die bewiesene Kompetenz von SunExpress hat letztlich dazu geführt, dass SunExpress als Partner für das Wings-Langstreckenkonzept der Lufthansa unter mehreren Mitbewerbern ausgewählt wurde.“

Der „Spiegelt“ will erfahren haben, dass die schwarze Kasse mehr als 10 Jahre existierte.

Quelle: airportzentrale und Sunexpress