Neuer Ärger bei Tuifly: Gewerkschaft befürchtet Arbeitsplätze wandern ins Ausland

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Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) unterstützt die Beschäftigten der TUI fly in ihrem Bestreben, die TUI fly gemeinsam aus der Corona-Krise zu führen, anstatt mit Steuergeldern Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagern, so heißt es in einer Pressemitteilung.

„Staatshilfen werden offensichtlich genutzt, um die TUI fly in Deutschland zusammenzuschrumpfen“, kritisiert der zuständige ver.di-Tarifsekretär Marian Drews: „Hier vollzieht eine funktionierende deutsche Airline Flucht aus demokratischer Mitbestimmung und Tarifverträgen. Das ist ein Skandal und nichts anderes als sozialpolitische Verantwortungslosigkeit der TUI fly Geschäftsführung“, betont Drews.

Zuvor hatten sich die Beschäftigten der TUI fly mit einem Hilferuf an die Politik gewandt, die ihren Einfluss geltend machen soll, um Massenentlassungen, Standort- und Stellenverlagerungen zu verhindern. In Briefen an die zuständigen Bundesminister Peter Altmaier (Wirtschaft), Hubertus Heil (Arbeitsmarkt/Soziales), Andreas Scheuer (Verkehr) und Olaf Scholz (Finanzen) sowie den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und Wirtschaftsminister Bernd Althusmann machen die Beschäftigten deutlich, dass sie bei Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bereit seien, substanzielle Krisenbeiträge zu leisten, um das Unternehmen gemeinsam durch die Krise zu führen. Verfasst sind die Briefe von den Betriebsräten, Personalvertretungen, Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern im Aufsichtsrat und der ver.di-Tarifkommission Boden und Kabine sowie der Vereinigung Cockpit/Tarifkommission der Piloten.

Die Beschäftigten hätten mehrfach ihre Bereitschaft gezeigt, der TUI fly mit substanziellen Beiträgen aus der Krise zu helfen und auch nach Corona eine zukunftsfähige Airline im Stammland des Konzerns zu halten. Die Arbeitgeber zeigten bislang aber keine Bereitschaft, Alternativen zu diskutieren und sozialverträgliche Maßnahmen anzustreben. Es werde immer deutlicher, dass das Vorgehen weniger mit der Corona-Krise zu tun habe, sondern vielmehr damit, die Gelegenheit zu nutzen, um mithilfe von Steuergeldern ein Restrukturierungsprogramm brutal gegen die Arbeitnehmer durchzupeitschen, stellt Drews klar.

Nach den bisherigen Plänen von TUI fly soll die technische Basis in Hannover geschlossen und damit ein Großteil der Flugzeugwartung nach Belgien und England verlagert werden. Ebenso würden Flugzeugflotte und Crewstandorte im Inland mehr als halbiert. Die geplanten Maßnahmen bedrohen die Arbeitsplätze von mehr als 1.000 Menschen und ihre wirtschaftliche Existenz.

Quelle: PM verdi