Luftpost 475: Airline Schwund

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Foto: Fecker

Seit Beginn der Pandemie sind zahlreiche Airlines vom Markt verschwunden. Einige waren schon vorher schwindsüchtig, COVID-19 gab ihnen nur den Rest. Hier einige Namen, manche geläufig, manche weniger bekannt: Alitalia, Flybe, Flyr, Jet Time, NokScoot, Fly My Sky, Air Namibia, Insel Air, Wataniya Airways. Aber Philippine Airlines fliegt vorerst noch unter Gläubigerschutz. Sogar Avianca aus Kolumbien, die zweitälteste Airline der Welt, flüchtete sich unter Chapter 11.  Die Tochter Avianca Peru wurde liquidiert. Air Italy, Atlas Global, Miami International, Trans States Airlines, Compass Airlines, Ernest Airlines, Braathens Regional, City Jet, Virgin Australia, Air Mauritius, CSA, TAME aus Equador, LATAM Argentina, Levwel Europe, SunExpress Deutschland, One Airlines, LIAT, South African Airways steht kurz vor der Aufgabe. Jet Time, Virgin Atlantic, Island Express, AirAsia Japan, Cathay Dragon aus Hongkong, Ravn Air aus Alaska, Interjet aus Mexiko und Norwegian Air Shuttle haben ihre Pforten geschlossen.

Gleichzeitig versuchten Airlines zu fusionieren, wie Korean Airlines und Asiana, der Deal muss noch vom Staat abgesegnet werden. Aber auch unter den Airlines, die noch fliegen, ging das Blutbad weiter. Stilllegungen, Streckenstreichungen, Mitarbeiterentlassungen waren an der Tagesordnung. Gewinner waren die Cargo Airlines. Sie flogen zum Beispiel Impfstoffe um die Welt, brachten dringend benötigte medizinische Geräte, von Herstellern zu Verbrauchern, transportierten Elektronik, und erhielten die Weltwirtschaft halbwegs am Laufen. Man darf nicht vergessen: Frachtairlines befördern nur etwa 1% der Warenströme. Aber dieses 1% bedeutet 35% des global transportierten Warenwerts! Was aber die Wirtschaft stark beeinträchtigte war die Unterbrechung des Passagierverkehrs. Denn mit der Bellyfreight in den Gepäckcompartments im weltweiten Airline-Netz der Passagiermaschinen werden 50% der Luftfracht transportiert!
Andreas Fecker