Luftpost 437: Die Luftschlacht um England

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Foto: Fecker

Im Sommer 1940 plante Hitler die Invasion Englands.  Zuvor musste er jedoch die Lufthoheit erringen und die Royal Air Force vernichten. Winston Churchill bereitete das Parlament am 18. Juni 1940 darauf vor: „Die Schlacht um Frankreich ist vorbei. Ich erwarte, dass jetzt die Schlacht um Britannien beginnen wird.“ Nach dem Waffenstillstand mit Frankreich besetzte die deutsche Wehrmacht die Kanalinseln Guernsey, Jersey, Alderney, Sark und Herm. Göring befahl die britische Luftraumüberwachung und die küstennahen Stützpunkte der  Royal Air Force in vier Tagen auszuschalten. In einem weiteren Schritt sollten innerhalb von vier Wochen vor allem britische Produktionsanlagen für Jäger und andere Flugzeuge angegriffen werden.

Dazu hatte er insgesamt 2519 Flugzeuge (!) zusammengezogen: 998 mittlere Bomber, 261 Stukas, 151 Aufklärer, 80 Flugzeuge der Küstenwache, 805 einmotorige und 224 zweimotorige Jäger, davon 800 Messerschmitt Bf 109. Die Briten warfen dieser Übermacht 1963 Flugzeuge entgegen, darunter 560 Bomber, 754 einmotorige Jäger, davon 250 Spitfire. 149 zweimotorige Maschinen und 500 weitere alliierte Flugzeuge verschiedener Bauart. Vier Monate lang beharkten sich die Kontrahenten. Das Ergebnis waren auf britischer Seite 27.450 Tote und 32.138 Verletzte unter der englischen Zivilbevölkerung, 544 gefallene britische Piloten des Fighter Command, 1693 zerstörte Flugzeuge. Auf Seiten der deutschen Luftwaffe fielen 2000 Luftwaffenangehörige, 2600 galten als vermisst oder in Gefangenschaft, 1791 Flugzeuge wurden im Kampf zerstört. Die deutsche Luftwaffe erlitt eine deutliche Niederlage. Die Briten glichen ihre Verluste durch eine gesteigerte Produktion von Jagdflugzeugen, eine beschleunigte Pilotenausbildung und das Anwerben von Piloten aus fremden Nationen aus. Rückblickend legte die Battle of Britain die Grundlage für den Gesamtausgang des Zweiten Weltkriegs.

 

1965 schickte mir Kevin Burke, ein Freund aus England, diesen Brief. Heute ist Kevin Pfarrer auf den Tonga-Inseln. Seine Geschichte kann man in Luftpost 057 lesen.  Foto: Fecker

Um die Battle of Britain ranken sich unzählbar viele Geschichten. Manche davon ernst, manche zum Brüllen lustig. Die schönste davon will ich erzählen. Sie funktioniert jedoch nur auf englisch, und man sollte sie laut lesen und sich an einem irisch-schottischen Dialekt versuchen, dabei das o in Fokker ein wenig in Richtung a öffnen…

A veteran pilot of the RAF is giving a talk to a class of school children, and talks about his memories of the battle: „So there I was in my Spitfire defending our kingdom, when out of the blue we were attacked by a bunch of Fokkers. There were about 20 of these Fokkers. One took out my buddy, but I managed to shoot the Fokker down. Then one was on my tail and whatever I tried, I coudn’t shake off the Fokker, but my pal took care of him. Then I took out two more of the Fokkers…“
The teacher interupts „Children I should explain, the Fokker was a type of fighter airplane used by the German Air Force to destroy the Royal Air Force.“
„Yes, but these Fokkers were all Messerschmitts!“

Andreas Fecker