Auf Empfehlung des Vorstands der Deutschen Lufthansa AG unter Vorsitz von Dr. Christoph Franz hat der Aufsichtsrat in seiner gestrigen Sitzung den Kauf von insgesamt 59 hochmodernen Flugzeugen für den Konzern beschlossen. 34 Boeing 777-9X und 25 Airbus A350-900 werden die Langstreckenflotten der Lufthansa Group zukünftig ergänzen. Die neuen Flugzeuge werden bereits ab 2016 ausgeliefert. Bis 2025 werden ältere Flugzeuge der Typen Boeing 747-400 und Airbus A340-300 abgelöst. Die neuen Flugzeuge dienen primär dem Ersatz bestehender Flugzeuge bei Lufthansa.
Die jüngste Bestellung der Lufthansa Group hat ein Investitionsvolumen von 14 Milliarden Euro zu Listenpreisen und ist die größte, private Einzel-Investition in der deutschen Industriegeschichte. „Diese Investition sichert allein bei Lufthansa rund 13.000 Arbeitsplätze. Dazu kommen tausende Stellen bei unseren Partnern im Luftverkehr und bei anderen Zulieferern“, stellte Christoph Franz, Vorstandsvorsitzender der Lufthansa Group, die Investition bei einer Pressekonferenz in Frankfurt in einen gesamtwirtschaftlichen Kontext.
Diese Investition in neue Technologie, Effizienz und Kundenkomfort ist eine Fortsetzung der laufenden Flottenmodernisierung bei den Fluggesellschaften des Konzerns. Lufthansa betreibt eine Langstreckenflotte von rund 107 Flugzeugen, darunter zehn hochmoderne Airbus A380 und neun Boeing 747-8 sowie den Airbus A330-300 (18 Flugzeuge). Auch Airbus A340 (48) und die Boeing 747-400 (22) gehören zur Flotte. Dazu kommen 31 Langstrecken-Flugzeuge bei der Schweizer Tochter Swiss sowie die Flotte der österreichischen Austrian Airlines, die im Langstreckenbereich 12 Maschinen umfasst.
Ziel ist es, die Mustervielfalt und die Flottenkomplexität im Geschäftsfeld Passage Airline Gruppe zu verringern und darüber hinaus durch modernstes Fluggerät zu ersetzen. Erst im März hatte der Konzern den Kauf von rund 100 Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen beschlossen. Diese Bestellung umfasste auch sechs neue Boeing 777-300ER für Swiss, die dort ebenfalls ältere Airbus A340-300 ersetzen sollen.
Effizienz verbessert – gut für die Umwelt, gut für Lufthansa
„Sparsamer im Verbrauch, geringere CO2-Emissionen und weniger Lärm: Mit den bestellten Flugzeugen gelingt uns ein Quantensprung in Sachen Effizienz und der Einstieg in die 2-Liter-Klasse“, sagte Christoph Franz. Die A350-900 und die Boeing 777-9X werden bezogen auf den Kerosinverbrauch pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke so sparsam fliegen wie kein anderer Flugzeugtyp. Diese Bestellung unterstreicht den Wunsch des Unternehmens, im Sinne der Umwelt in neueste Technologie zu investieren. Im Schnitt werden die 59 neuen Flugzeuge nur noch 2,9 Liter Kerosin pro Passagier und 100 Kilometer Flugstrecke verbrauchen. Das sind rund 25 Prozent weniger als bei heute verfügbaren Flugzeugen, was sich gleichermaßen positiv auf die CO2-Bilanz auswirken wird. Die Stückkosten sinken gegenüber Vorgängermodellen um rund 20 Prozent.
Die neuen Flugzeuge werden von hochmodernen, leistungsfähigen und geräuscharmen Triebwerken angetrieben: Der Airbus A350 von Rolls Royce „Trent XWB“-Motoren, die Boeing 777-9X vom „GE-9X“-Aggregat des Herstellers General Electric. Der Lärmteppich der neuen Modelle wird mindestens 30 Prozent kleiner sein, als bei heutigen Flugzeugen.
State-of-the-Art-Bordprodukte verbessern den Reisekomfort
„Beide Typen haben im Vergleich zum Airbus A340 eine nochmals deutlich breitere Kabine, was uns beim Design der Innenausstattung neue Möglichkeiten zur Verbesserung des Komforts für unsere Kunden gibt“, sagte Carsten Spohr, Mitglied des Vorstands der Lufthansa Group. Das positive Feedback der Kunden zum Airbus A380 und zur Boeing 747-8 zeige, dass Investitionen in neue Flugzeugtypen honoriert würden.
Ein Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland und Europa
Diese Flugzeugbeschaffung ist ein Bekenntnis zu einer modernen, zukunftsfähigen Lufthansa Flotte und auch eine wichtige Investition in den Wirtschaftsstandort Deutschland und Europa. „Jede einzelne A350 und jede einzelne Boeing 777 entfaltet in Deutschland die Beschäftigungswirkung eines mittelständischen Unternehmens“, sagte Christoph Franz mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Bedeutung der Bestellung.
Alleine bei der Lufthansa sichert jedes Flugzeug direkt rund 220 Arbeitsplätze. Für 59 Flugzeuge ergeben sich so 13.000 direkt zurechenbare Stellen. Nochmals rund 90 Stellen pro Flugzeug kommen bei Flughäfen, Flugsicherung, Herstellern, Spediteuren und weiteren Systempartnern dazu. Der Beschäftigungseffekt der 59 Langstreckenflugzeuge beläuft sich damit auf über 20.000 Arbeitsplätze in Deutschland und Europa.
„Diese Bestellung schafft ausgezeichnete Perspektiven für das Unternehmen und auch für unsere Mitarbeiter weltweit“, sagte Carsten Spohr. Rund die Hälfte der Arbeitsplätze, die an einem Flugzeug hängen, entstünde beim fliegenden Personal. Der Rest verteile sich auf die Bereiche Fluggastdienste, Catering, Überholung und Wartung sowie anteilig auch auf die notwendigen Managementdienste, etwa im Verkauf, Marketing und Controlling.
295 fabrikneue Flugzeuge zwischen 2013 und 2025
Die Lufthansa Group durchläuft gegenwärtig eine grundlegende Erneuerung. Dazu gehören die Entwicklung innovativer Geschäftsmodelle wie das der neuen Germanwings ebenso wie die Restrukturierung der konzerninternen Dienstleistungen in den Bereichen Einkauf, Finanzen und Personaladministration. „Mit dem Zukunftsprogramm SCORE, das wir seit 2012 umsetzen, schaffen wir die strategischen und finanziellen Voraussetzungen für solche Investitionen“, sagte Christoph Franz. Die Bezahlung der Flugzeuge soll aus den liquiden Mitteln des Konzerns und über externe Finanzierung erfolgen.
Nach der im März dieses Jahres bereits erfolgten Flugzeugbestellung hat der Konzern aktuell insgesamt 295 fabrikneue Flugzeuge zu einem Listenwert von 36 Milliarden Euro auf seiner Bestellliste. Diese sollen bis 2025 ausgeliefert
Quelle: PM Lufthansa