Die Deutsche Lufthansa AG verzeichnete im zweiten Quartal dieses Jahres einen Aufwärtstrend bei der Ergebnisentwicklung. Im Zeitraum von April bis Juni erwirtschaftete der Konzern einen operativen Gewinn in Höhe von 361 Millionen Euro und glich damit den Verlust aus dem ersten Quartal nahezu aus. Positiv wirkten sich das konsequente Kapazitäts- und Erlösmanagement im Passagier- und Frachtverkehr, deutliche Restrukturierungserfolge bei Austrian Airlines und gute Ergebnisbeiträge der Servicegesellschaften aus. Letztere steigerten in den ersten sechs Monaten des Jahres allesamt ihren operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den Gewinn des Konzerns schmälerten jedoch hohe Treibstoffkosten, der anhaltende Preisdruck, die in Deutschland und Österreich zu entrichtende Luftverkehrsteuer und die für Emissionshandelszertifikate anfallenden Entgelte. Zum Ende des ersten Halbjahres 2012 weist das Unternehmen ein operatives Ergebnis von minus 20 Millionen Euro aus, 134 Millionen Euro schlechter als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Umsatzerlöse steigerte der Lufthansa Konzern um sechs Prozent auf 14,5 Milliarden Euro. Das Konzernergebnis liegt nach sechs Monaten bei minus 168 Millionen Euro, dies entspricht einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr um 38 Millionen Euro. Es beinhaltet ein Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von 36 Millionen Euro, das den Abschluss des Verkaufs von British Midland Ltd. widerspiegelt.
Simone Menne, seit dem 1. Juli 2012 Vorstand Finanzen und Aviation Services der Deutschen Lufthansa AG, sagte anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen: „Mit konsequentem Handeln wollen wir sicherstellen, dass wir auch in Zukunft für unsere Kunden investieren können, Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter erhalten und schaffen können und weiterhin profitabel wachsen. Auch unbequeme Maßnahmen sind dabei nicht zu vermeiden, aber: ohne Kompromisse bei der Qualität. Die positive Ergebnisentwicklung und gesunkene Stückkosten im zweiten Quartal machen uns zuversichtlich, dass sich die Mühe lohnt.“ Im Rahmen des Zukunftsprogramms SCORE will der Konzern das operative Ergebnis gegenüber dem Jahr 2011 bis Ende 2014 um mindestens 1,5 Milliarden Euro verbessern.
Die Airlines im Geschäftsfeld Passage Airline Gruppe setzten im zweiten Quartal ihr striktes Kapazitäts- und Erlösmanagement fort und erzielten allesamt eine Steigerung von Auslastung und Verkehrserlösen. Vor allem die im Vorjahresvergleich hohen Treibstoffkosten waren ausschlaggebend dafür, dass das Geschäftsfeld dennoch einen operativen Verlust in Höhe von 179 Millionen Euro (VJ -100 Mio. EUR) verbuchte. Mit dem Ziel, die positive Absatz- und Ertragsentwicklung fortzuführen, passt das Geschäftsfeld das Kapazitätswachstum erneut an. So wird die Passage Airline Gruppe im Winterflugplan 2012/2013 die angebotenen Sitzkilometer im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent absenken. Für das Gesamtjahr 2012 bedeutet dies eine Reduzierung des Wachstums auf 0,5 Prozent.
Die Lufthansa Passage nutzt die Kapazitätskürzung zur vorzeitigen Ausmusterung von älteren Flugzeugen und zu saisonalen Anpassungen des Flugplans. Im Winterflugplan nimmt die Airline, zusätzlich zu den bereits früher beschlossenen Flugplanmaßnahmen, die Kontinentalverbindungen von Frankfurt nach Casablanca, London-Gatwick, Larnaka, Palma de Mallorca und Neapel aus dem Programm. Die bereits im ersten Halbjahr umgesetzten Kapazitätsmaßnahmen und gestiegene Verkehrserlöse wirkten sich zwar positiv auf die Ergebnislage der Gesellschaft aus, sie konnten die höheren Treibstoffkosten und belastenden Gebührensteigerungen jedoch nicht ausgleichen. Lufthansa Passage weist für die ersten sechs Monate einen operativen Verlust von 300 Millionen Euro (VJ -146 Mio. EUR) aus. SWISS ist weiterhin profitabel und erwirtschaftete einen operativen Gewinn in Höhe von 48 Millionen Euro. Bedingt durch hohe Treibstoffkosten und einen starken Schweizer Franken, liegt dieser jedoch deutlich unter dem guten Vorjahresergebnis von 104 Millionen Euro. Einen wichtigen Restrukturierungserfolg und damit einen Schritt zu mehr Wettbewerbsfähigkeit erzielte Austrian Airlines mit dem Übergang des Flugbetriebs auf die Tochtergesellschaft Tyrolean Airways. In diesem Zusammenhang entstanden positive Einmaleffekte, so dass die Gesellschaft im ersten Halbjahr einen operativen Gewinn in Höhe von 26 Millionen Euro (VJ -64 Mio. EUR) ausweist. Ohne diesen Effekt hätte das operative Ergebnis minus 55 Millionen Euro betragen. Im Geschäftsfeld Logistik wirkte sich neben dem hohen Ölpreis und der rückläufigen Nachfrage nach Logistikdienstleistungen das strikte Nachtflugverbot am Drehkreuz Frankfurt negativ auf den Geschäftsverlauf aus. Das operative Halbjahresergebnis in Höhe von 47 Millionen Euro (VJ 133 Mio. EUR) ist positiv, aber deutlich niedriger als im Vorjahr.
Im herausfordernden ersten Halbjahr 2012 profitierte der Lufthansa Konzern besonders von seinem Geschäftsmodell: Alle Service-Geschäftsfelder steigerten ihren operativen Gewinn im Vergleich zum Vorjahr. Für die Lufthansa Technik beträgt dieser nach den ersten sechs Monaten des Jahres 144 Millionen Euro (VJ 106 Mio. EUR), ein Plus von 35,8 Prozent. Das Geschäftsfeld Catering verbesserte das operative Ergebnis auf 23 Millionen Euro (VJ 21 Mio. EUR) und das Geschäftsfeld IT-Services weist einen operativen Gewinn in Höhe von acht Millionen Euro (VJ 6 Mio. EUR) aus.
Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern weiterhin eine positive Nachfrageentwicklung und plant, die restriktive Angebotssteuerung fortzusetzen. Gleichzeitig bleiben die Entwicklung des Treibstoffpreises und der Einfluss gesamtwirtschaftlicher Rahmenbedingungen nur schwer vorhersehbar. Der Konzern rechnet für das Gesamtjahr unverändert mit einer Umsatzsteigerung und einem operativen Gewinn im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. Restrukturierungskosten im Rahmen des Zukunftsprogramms SCORE und des damit zusammenhängenden geplanten Stellenabbaus sind in dieser Prognose noch nicht enthalten. Sie werden für das laufende Jahr aktuell auf einen Betrag zwischen 100 und 200 Millionen Euro geschätzt.
Das erste Halbjahr 2012 in Zahlen
Der Umsatz des Lufthansa Konzerns für das erste Halbjahr 2012 beträgt 14,5 Milliarden Euro, 6,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Verkehrserlöse stiegen um 5,4 Prozent auf 11,9 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhten sich die betrieblichen Erträge des Konzerns im Berichtszeitraum auf 15,6 Milliarden Euro, ein Plus von 3,5 Prozent.
Die betrieblichen Aufwendungen haben sich im ersten Halbjahr um 5,7 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro erhöht. Ein wichtiger Grund dafür sind die um 642 Millionen Euro höheren Treibstoffkosten von insgesamt 3,6 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 22 Prozent. In diesem Betrag enthalten ist ein positives Preissicherungsergebnis in Höhe von 154 Millionen Euro. Die Gebühren liegen um 4,5 Prozent über dem Vorjahreswert.
Der Lufthansa Konzern erzielte im ersten Halbjahr ein operatives Ergebnis von minus 20 Millionen Euro, im Vorjahresvergleich ein Rückgang um 134 Millionen Euro. Das Konzernergebnis beträgt minus 168 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug dieses minus 206 Millionen Euro. Das Ergebnis pro Aktie hat sich auf minus 0,37 Euro verbessert (VJ: -0,45 Euro).
Lufthansa investierte im Berichtszeitraum 1,4 Milliarden Euro. Davon entfallen 1,2 Milliarden Euro auf die Erweiterung und Modernisierung der Flotte. Der operative Cashflow beträgt 1,7 Milliarden Euro, der Free Cashflow (operativer Cashflow abzüglich Nettoinvestitionen) 584 Millionen Euro. Der Konzern weist zum Ende der ersten sechs Monate des Jahres eine Nettokreditverschuldung von 2,3 Milliarden Euro aus. Die Eigenkapitalquote beträgt 26,8 Prozent.
Vorbehalt bei zukunftsgerichteten Aussagen
Bei den in dieser Pressemitteilung veröffentlichten Angaben, die sich auf die zukünftige Entwicklung des Lufthansa Konzerns und seiner Gesellschaften beziehen, handelt es sich lediglich um Prognosen und Einschätzungen und damit nicht um feststehende historische Tatsachen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen beruhen auf allen uns derzeit erkennbaren und verfügbaren Informationen, Fakten und Erwartungen. Sie können daher nur zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Gültigkeit beanspruchen. Da zukunftsgerichtete Aussagen naturgemäß mit Ungewissheiten und in ihren Auswirkungen nicht einschätzbaren Risikofaktoren – wie etwa einer Änderung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – behaftet sind oder zugrunde gelegte Annahmen nicht oder abweichend eintreffen können, besteht die Möglichkeit, dass sich die tatsächlichen Ergebnisse und die Entwicklung des Unternehmens von den Prognosen wesentlich unterscheiden. Lufthansa ist stets bemüht, die veröffentlichten Daten zu kontrollieren und auf dem aktuellen Stand zu halten. Dennoch kann seitens des Unternehmens keine Verpflichtung übernommen werden, zukunftsgerichtete Aussagen an später eintretende Ereignisse bzw. Entwicklungen anzupassen. Eine Haftung oder Garantie für Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit dieser Daten und Informationen wird demnach weder ausdrücklich noch konkludent übernommen.
Quelle: PM Deutsche Lufthansa AG; Media Relations Lufthansa Group