Die Lufthansa Group hat im dritten Quartal 2025 ein Adjusted EBIT von 1,3 Milliarden Euro erwirtschaftet und bestätigt damit ihre Prognose für eine deutliche Gewinnsteigerung im Gesamtjahr. Der Konzernumsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 11,2 Milliarden Euro – das umsatzstärkste Quartal in der Unternehmensgeschichte. Die operative Marge lag bei 11,9 Prozent (Vorjahr: 12,5 %).
Für die ersten neun Monate des Jahres summiert sich das Adjusted EBIT auf 1,5 Milliarden Euro, rund 300 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Konzernergebnis erreichte 1,0 Milliarden Euro im Quartal und 1,1 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten.
Passagier-Airlines: Höhere Auslastung und stabile Nachfrage im Premiumsegment
Die Passagier-Airlines der Lufthansa Group – darunter Lufthansa, SWISS, Austrian Airlines, Brussels Airlines und Eurowings – beförderten im dritten Quartal rund 42 Millionen Fluggäste, rund zwei Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum. Trotz eines um drei Prozent erweiterten Sitzplatzangebots stieg die Auslastung auf 87,5 Prozent.
Der Umsatz der Passagier-Airlines erhöhte sich auf 8,9 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,8 Mrd. €), das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) blieb mit 1,2 Milliarden Euro stabil. In den ersten neun Monaten legte der Umsatz auf 23 Milliarden Euro zu, das Adjusted EBIT verbesserte sich auf 914 Millionen Euro (Vorjahr: 825 Mio. €).
Haupttreiber der positiven Entwicklung waren niedrigere Treibstoffkosten, Effizienzgewinne aus dem Turnaround-Programm von Lufthansa Airlines sowie der Wegfall von Streikkosten aus dem Vorjahr. Die Pünktlichkeit der Flüge verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozentpunkte, die Flugplanregelmäßigkeit lag bei über 99 Prozent.
Während die Stückerlöse (RASK) durch ein starkes Wettbewerbsumfeld im Europaverkehr sowie eine temporäre Abschwächung der Nordatlantik-Nachfrage um 2,2 Prozent sanken, konnte der Anstieg der Stückkosten (CASK) ohne Treibstoff und Emissionskosten auf nur 0,5 Prozent begrenzt werden. Besonders bei Lufthansa Airlines zeigte sich der Erfolg des Kostensenkungsprogramms: Die Stückkostensteigerung fiel dort um 1,4 Prozentpunkte geringer aus.
Lufthansa Cargo: Positiver Trend setzt sich fort
Lufthansa Cargo konnte den Aufwärtstrend des ersten Halbjahres im dritten Quartal fortsetzen und erzielte einen operativen Gewinn von 49 Millionen Euro, nach 38 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Geschäftsbereich profitierte von einer soliden Marktnachfrage, gestiegenen Transportvolumina und einer klaren Ausrichtung auf profitables, nachhaltiges Wachstum.
Lufthansa Technik: Rückgang durch Zölle und Wechselkurse
Die Lufthansa Technik verzeichnete trotz anhaltend hoher Nachfrage und steigender Umsätze im dritten Quartal einen operativen Gewinn von 130 Millionen Euro, nach 161 Millionen Euro im Vorjahr. Verantwortlich für den Rückgang waren Zölle und ungünstige Wechselkurseffekte. Gegenmaßnahmen zur Reduzierung dieser Belastungen seien laut Unternehmen bereits eingeleitet.
Solide Finanzlage und stark verbesserter Cashflow
Der Adjusted Free Cashflow erreichte in den ersten neun Monaten 1,8 Milliarden Euro – nahezu eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr (1,0 Mrd. €). Im dritten Quartal allein lag der Wert bei 818 Millionen Euro.
Die Nettokreditverschuldung sank weiter auf 5,1 Milliarden Euro (Ende 2024: 5,7 Mrd. €). Die verfügbare Liquidität erhöhte sich auf 11,9 Milliarden Euro. Auch die Netto-Pensionsverpflichtungen gingen aufgrund gestiegener Zinssätze um 440 Millionen Euro auf 2,1 Milliarden Euro zurück.
Mitarbeiterzufriedenheit auf Rekordniveau
Die jährliche Mitarbeiterbefragung „involve me!“ ergab Bestwerte bei Motivation, Zufriedenheit und Arbeitgeberattraktivität. Der Engagement-Index erreichte mit einem Durchschnittswert von 3,9 den höchsten Stand seit Einführung der Befragung vor zehn Jahren.
Ausblick: Stabile Nachfrage und Fokus auf Effizienz
Für das vierte Quartal erwartet die Lufthansa Group ein weiter stabiles Buchungsniveau mit hoher Nachfrage im Premiumsegment. Besonders auf den Langstrecken zeichne sich laut CFO Till Streichert ein „deutlich positiveres Nachfrageumfeld“ ab.
CEO Carsten Spohr sprach von einem „operativ besten Sommer des letzten Jahrzehnts“ und sieht das Jahr 2025 als „positiven Wendepunkt“. Zugleich warnte er vor der wachsenden regulatorischen Belastung in Deutschland, die sich etwa in einer Halbierung der innerdeutschen Flüge seit 2019 widerspiegle.
Der Konzern bestätigt seine Prognose eines signifikant höheren operativen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahr (2024: 1,6 Milliarden Euro) bei einem Kapazitätswachstum von rund vier Prozent. Der Adjusted Free Cashflow soll auf Vorjahresniveau liegen – trotz geplanter Investitionen von bis zu 3,3 Milliarden Euro in die Flottenerneuerung.