Lufthansa Airbus A320 „Ahlen“ fliegt jetzt durch Europa: Flugzeugtaufe in Düsseldorf

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Birgit Ruhmöller, Gattin des Bürgermeisters der Stadt, tauft die A320 auf den Namen „Ahlen “ Foto: Bildarchiv Lufthansa / giulio cosciagi

Ein Airbus A320 trägt künftig als „fliegender Botschafter“ den Namen der Stadt Ahlen durch Europa. Der Jet mit dem Kennzeichen D-AIZH wurde auf dem Düsseldorfer Flughafen von Birgit Ruhmöller, Gattin des Bürgermeisters der Stadt, auf den Namen „Ahlen “ getauft. Gemäß dem Lufthansa-Protokoll für Flugzeugtaufen enthüllte anschließend Bürgermeister Benedikt Ruhmöller den Namenszug „Ahlen“ und unterzeichnete zusammen mit Oliver Wagner, Senior Vice President Direct Services Deutsche Lufthansa AG, die Taufurkunde.

Urkundenunterzeichnung: Vordergrund: Benedikt Ruhmöller, Bürgermeister Ahlen, Oliver Wagner, Senior Vice President Direct Services Deutsche Lufthansa AG. Hintergrund von links: Tobias Rumler, Co-Pilot A320 Renee Haufschild, Flugbegleiterin, Hanna Schrammen, Flugbegleiterin, Lars Mahlstedt, Kapitän und Flottenreferent Foto: Bildarchiv Lufthansa / giulio cosciagi

Der Airbus A320, der in Zukunft den Namen und das Wappen der Stadt Ahlen tragen wird, kann mit beeindruckenden Leistungsdaten aufwarten: Der Jet ist rund 38 Meter lang, die Spannweite beträgt mehr als 34 Meter. Das Flugzeug hebt mit einem maximalen Startgewicht von über 73 Tonnen ab und fliegt mit einer maximalen Reisegeschwindigkeit von rund 840 km/h in einer Reiseflughöhe von bis zu 11.900 Metern. Seit 1989 ist der Airbus A320 fester Bestandteil der Lufthansa Flotte. Als erster Jet mit Fly-by-wire-Technologie, der elektronischen Flugzeugsteuerung, war er eine Revolution: An die Stelle des Steuerhorns trat ein Sidestick, über den der Pilot dem Steuerungscomputer zum Beispiel den Kurvenflug befiehlt. Der Computer stellt dann die Steuerklappen entsprechend ein und kontrolliert selbständig die gewählte Flugbahn – eine Erleichterung für die Piloten und ein Plus an Sicherheit. Die „Ahlen“ wird künftig zahlreiche Metropolen in Deutschland und Europa anfliegen. Als erste Ziele direkt nach der Taufe stehen Hamburg und London-Heathrow auf dem Flugplan. Die täglich wechselnden Besatzungsmitglieder kennen die „Ahlen “ übrigens unter einer ganz anderen Bezeichnung: Weil das offizielle Luftfahrtkürzel des Jets D-AIZH lautet, heißt sie gemäß des internationalen Pilotenalphabets „Zulu-Hotel“.

Lars Mahlstedt, Kapitän und Flottenreferent, Hanna Schrammen, Flugbegleiterin, Birgit Ruhmöller, Bürgermeister-Gattin, Benedikt Ruhmöller, Bürgermeister Stadt Ahlen, Oliver Wagner, Senior Vice President Direct Services Deutsche Lufthansa AG, Christoph Blume, Sprecher der Geschäftsleitung Flughafen Düsseldorf, Renee Haufschild, Flugbegleiterin, Tobias Rumler, Co-Pilot Foto: Bildarchiv Lufthansa / giulio cosciagi

Die Tradition, Flugzeuge der Lufthansa mit den Namen deutscher Bundesländer und Städte zu versehen, geht auf den September 1960 zurück. Damals gab es in Frankfurt die erste Flugzeugtaufe, als Lufthansa ihren ersten Langstrecken-Jet, die damals moderne Boeing 707, in Dienst stellte. Der vierstrahlige Jet erhielt den Namen „Berlin“. Taufpate war der damalige regierende Bürgermeister der Stadt Berlin, Willy Brandt.

Hintergrund:

Fliegende Botschafter:
Über 50 Jahre Taufpatenschaften bei Lufthansa

Am 16. September 1960 taufte der damalige Regierende Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, erstmals ein Lufthansa Flugzeug auf den Namen einer deutschen Stadt, Startpunkt einer nunmehr über 50 Jahre währenden Tradition. Mit Willy Brandt als Taufpaten erhielt das Flugzeug bei der feierlichen Zeremonie auf dem Frankfurter Flughafen natürlich den Namen „Berlin“. Seither wurden rund 300 Lufthansa Flugzeuge auf den Namen deutscher Städte und Gemeinden getauft. Auch sämtliche Bundesländer und einige internationale Namen finden sich in der Kranich-Flotte.

Am Anfang der Taufpatenschaften stand für Lufthansa der Gedanke, die Verbundenheit zum Heimatstandort Deutschland jenseits der großen Drehkreuze und Standorte auch in die Regionen tragen, woher ein Großteil der Lufthansa Passagiere und Mitarbeiter kommt. Die getauften Flugzeuge sind fliegende Botschafter ihrer Heimat und tragen deren Namen buchstäblich in alle Welt.

Links: Dr. Michael Kerkloh, Vorsitzender der Geschäftsführung Flughafen München, Rechts: Benedikt Ruhmöller, Bürgermeister Stadt Ahlen Foto: Bildarchiv Lufthansa / giulio cosciagi

Dass eine solche Patenschaft auch über 50 Jahre später noch ein begehrtes Gut ist, zeigt ein Blick auf die beachtliche Warteliste interessierter Städte. Bei der Vergabe orientiert sich Lufthansa an der historischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedeutung des betreffenden Ortes. Auch Städte, die in besonderer Weise mit der Luftfahrt oder der Lufthansa verbunden sind, finden Berücksichtigung. Die Größe der Stadt spielt dagegen keine Rolle. Allerdings wird bei der Vergabe im Allgemeinen darauf geachtet, dass die Einwohnerzahl der relativen Größe des Flugzeugmusters entspricht. Neben dem Namen der Patenstadt am Bug des Flugzeugs wird auch deren Stadtwappen im Eingangsbereich der Kabine angebracht.

Taufpatenschaften als Spiegel der Zeit

Die Namensgebungen sind durchaus ein Spiegel der Zeit. So markierten die ersten Taufen gleichzeitig den Start der Lufthansa ins Jet-Zeitalter. Mit der „Berlin“ und der nur wenige Minuten danach getauften „Frankfurt am Main“ wurden die ersten beiden, damals hoch modernen, Boeing 707 eingeführt. Nach dem Fall der Mauer erweiterte sich die Flotte der nach Bundesländern getauften Maschinen von elf auf 16 und rasch fanden auch ostdeutsche Gemeinden Einzug ins Namensregister, sichtbarer Beleg der deutschen Einheit.

Dabei waren es nicht immer freudige Ereignisse, die zu Auslösern von Städtepatenschaften wurden. Als nach den Anschlägen vom 11. September 2001 plötzlich der gesamte amerikanische Luftraum gesperrt wurde, mussten einige Flüge auf den kanadischen Flughafen Halifax ausweichen, der für einen solchen Ansturm nicht ausgelegt war. Die Einwohner von Halifax und der Nachbargemeinde Gander kümmerten sich damals mit viel Gastfreundschaft um Passagiere und Crews. Daraufhin taufte die Lufthansa als Zeichen der Dankbarkeit erstmals ein Flugzeug auf den Namen ausländischer Orte und gab einem Airbus A340-300 den Namen „Gander/Halifax“, den er bis heute trägt.

Mittlerweile ist dies nicht mehr das einzige Flugzeug mit einem internationalen Namen. In einem halben Jahrhundert seit der ersten Taufe hat sich das Geschäft der Lufthansa beträchtlich weiterentwickelt. Eine Tatsache, der nun im Rahmen der Namensgebung der A380 Rechnung getragen wird. Mittlerweile kommen die Passagierströme aus allen Teilen der Welt. Das Merkmal des modernen Luftverkehrs ist Internationalität. Daher tragen die neuen Flaggschiffe der Lufthansa auch die Namen internationaler Metropolen. Der Anfang wurde im September 2010 mit Peking gemacht, Tokio und andere folgten. Dies ist jedoch keine Abkehr vom Bekenntnis der Lufthansa zu ihrer Heimat. Die überwältigende Mehrzahl der rund 300 getauften Lufthansa Flugzeuge hat deutsche Städte und Gemeinden als Paten, von Flensburg bis Lindau und von Aachen bis Frankfurt (Oder). Dabei gilt bis heute das Motto: „Einmal Lufthansa, immer Lufthansa“, denn die Patenschaft ist eine dauerhafte Institution. Einmal in den Kreis der Patenstädte aufgenommen, geht der Name auf ein neues Flugzeug über, sobald die ursprünglich getaufte Maschine aus der Lufthansa Flotte ausscheidet.

Quelle: PM Deutsche Lufthansa AG; Konzernkommunikation West