LGW-Flugbegleiter bekommen Tarifvertrag

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Im Tarifkonflikt um die Vergütung der etwa 200 Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter der Luftfahrtgesellschaft Walter (LGW) konnten sich die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Geschäftsführung nach drei Verhandlungsrunden auf einen ersten Tarifvertrag mit deutlichen Gehaltssteigerungen einigen. Die ver.di-Tarifkommission sprach sich für die Annahme des Tarifergebnisses aus.

„Der Tarifvertrag bringt nicht nur deutliche Verbesserungen für die Kabine, er ist auch ein klares Bekenntnis der Zeitfracht zu der neuerworbenen Airline“, betont ver.di-Verhandlungsführer Volker Nüsse. Die Zeitfrachtgruppe hatte die LGW im April dieses Jahres übernommen, nachdem sie zuvor von der insolventen Air Berlin an die Lufthansa verkauft worden war.

Die LGW hatte im Juni zunächst versucht, mit der UFO e.V. einen Tarifvertrag abzuschließen, der jedoch unwirksam blieb. Dieser hätte weitgehende Verschlechterungen für einen Großteil der Beschäftigten bedeutet, so dass ver.di Streiks ankündigte und die Mitglieder auf einen längeren Arbeitskampf vorbereitete. Durch die Tarifeinigung konnte eine Eskalation abgewendet werden.

Die ver.di-Mitglieder der LGW-Flugbegleiter haben durch den Tarifvertrag rückwirkend ab Juli 2019 Anspruch auf eine Garantie für monatlich 62 Flugstunden (Blockstunden), wodurch das garantierte Grundgehalt um 620 Euro steigt. Am 1. November 2019 folgt eine Höherstufung in der Gehaltstabelle, mit der eine monatliche Erhöhung von etwa 100 Euro verbunden ist. Zudem wird eine Mehrflugstundenvergütung eingeführt und eine betriebliche Altersversorgung auf den Weg gebracht. Eine Tagespauschale von 35 Euro für den Einsatz als Kabinenchef, die die UFO abschaffen wollte, konnte durch den ver.di-Tarifvertrag als Zulage weiterhin gesichert werden.

Die LGW war Teil der Air Berlin und wurde im Zuge der Insolvenz der Mutter-Airline an die Lufthansa verkauft. Seitdem fliegt die LGW im sogenannten Wetlease für die Eurowings ab Stuttgart und Düsseldorf.

Quelle: PM vedi