Im März 1967 lief der 120.000 Tonnen Supertanker Torrey Canyon vor der englischen Küste auf ein Riff. Elf Tage lang donnerte die Brandung gegen das havarierte Schiff, von dem immer mehr Rohöl ins Meer lief. Hilfsschiffe versuchten mit Detergenzien das Öl aufzulösen und vergrößerten dabei auch noch die Umweltkatastrophe. Beim Versuch einer niederländischen Bergungsfirma, den Tanker wieder flott zu machen, kam ein Seemann ums Leben. Schließlich holte man Flugzeuge der Royal Navy, um das Schiff mithilfe von Bomben zu versenken. Zwei Tage lang flog die Navy Angriffe gegen das Schiff, 42 Bomben und elf Raketen wurden abgeworfen, ein Viertel davon trafen nicht einmal das unbewegliche Schiff. Die Ölpest wurde schlimmer, ein entstandenes Feuer wurde von der Brandung gelöscht. Die Presse feixte: ‚Wie gut, dass der Tanker nicht zurückschießt!‘ Am nächsten Tag gingen die Angriffe weiter, diesmal griff auch die Air Force mit Napalm ein. Schließlich verbrannte das Wrack und ein Teil des Öls. Das Umweltdesaster war zu dieser Zeit das Größte der Geschichte. 20.000 Seevögel verendeten.
Aus „333 Superlative und Kuriositäten der Luftfahrt“ von Andreas Fecker im GeraMond Verlag