Wenn ich in meiner Zeit als Fluglotse einer Besuchergruppe unseren Job erklären musste, verwendete ich ein Beispiel, das jedem geläufig war: Wichtige Städte sind durch Schienen miteinander verbunden, die meist zweigleisig und ebenerdig über Land verlaufen. Vor den großen Bahnhöfen verzweigen sie sich über Weichen zu Gleisharfen, damit die Züge unterschiedliche Bahnsteige anfahren können.
Im Luftverkehr sind ebenfalls wichtige Städte miteinander verbunden. Sie laufen aus allen Himmelsrichtungen auf den Flughafen zu, wo sie sich allerdings nicht verzweigen, sondern auf einen Punkt vereinen, den Aufsetzpunkt auf der Landebahn. Es gibt noch einen Unterschied: Alles verläuft dreidimensional. Und drei- bis fünfmal so schnell. Damit das reibungslos funktioniert, ist die vierte Dimension ein wichtiger Faktor, die Zeit. Und wenn ein Zug ein Problem hat, kann er notfalls auf offener Strecke anhalten und um Unterstützung rufen. Auch das geht in der Fliegerei nicht.
Um Passagiere, Flugzeuge, Betankung, Gepäck, den Anschluss an das Straßensystem, den öffentlichen Nah- und Fernverkehr, Übernachtung und Verpflegung, Ein- und Ausreise von Millionen Menschen im Jahr sicherzustellen, um deren Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten, braucht es planerische Weitsicht und eine perfekte Organisation. Vieles davon läuft für den Reisenden unsichtbar im Hintergrund. Um dies mehr ins Licht zu rücken, gibt es dieses Buch. Und doch will ich diesem Buch meinen persönlichen Stempel aufdrücken. Dass an einem Flughafen Flugzeuge landen und starten, weiß jeder. Dass man dort einchecken und in alle Welt reisen kann, weiß jeder. Aber was hinter dem „Projekt Flughafen“ steckt, wissen nur Eingeweihte, Manager und Aktivisten. Und genau hier beginnt dieses Buch.
Ich kann und darf nicht das ganze Buch online stellen. Nur Leseproben sind mir gestattet. Die restlichen Inhalte entnehmen Sie bitte aus der Übersicht.