Mit einer großen Mehrheit stimmten die Mitglieder der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation (UFO) bei der am Samstag zu Ende gegangenen Urabstimmung den Ergebnissen der Verhandlungen in den verschiedenen Eurowings-Betrieben zu. Dies ist ein wichtiger Schritt, den die Flugbegleiter der UFO in der IGL mit dem Abstimmungsergebnis gegangen sind.
„Nach über drei Jahren Verhandlungen, begleitet von Streiks, Konflikten und einer gescheiterten Schlichtung ist nun auch die zweite Großbaustelle im Lufthansa-Konzern für die Kabinenbeschäftigten gelöst – die gesamte deutsche Eurowingslandschaft ist gut geregelt. Tariffrieden und Sicherheit bis Ende 2019 sind ein gutes Zeichen für die Mitarbeiter und den sozialpartnerschaftlichen Aufbau der Eurowings“, führt Nicoley Baublies, Tarifvorstand der UFO und Vorsitzender der IGL ein.
„Umfangreiche Vereinbarungen haben nicht nur die Arbeits- und Vergütungsbedingungen der Kabinenmitarbeiter in den beiden Betrieben um bis zu 12% deutlich verbessert – Gehaltserhöhungen, Einführung von betrieblicher Altersvorsorge, Gewinnbeteiligung, Beschäftigungssicherung, deutlich mehr Teilzeitmodelle, die Einführung des anerkannten Berufsbilds und umfangreiche Wechselmöglichkeiten in die Eurowings hinein und auch innerhalb des Konzerns zur Lufthansa sind mit der Urabstimmung seit vorgestern endgültig erreicht worden“, freut sich Sylvia De la Cruz, ebenfalls Tarifvorstand und Verhandlungsführerin bei Eurowings und Germanwings weiter aus.
„Mit 98,7% bei Eurowings-Deutschland und mit 91,7% im Betrieb der Germanwings haben die UFO-Mitglieder mit überwältigendem Votum, den Weg dazu abgesichert. Solch sozialistische Prozentwerte zeigen, dass sich ein langer Kampf am Ende lohnen kann“, ergänzt Gil Henschel, selbst Germanwings-Mitarbeiter und als UFO-Vorstand maßgeblich an den Verhandlungen beteiligt.
„Auf den letzten Metern musste es uns noch gelingen, die verbesserten Bedingungen auch für Mitarbeiter, die bei der Eurowings-Europe in Deutschland beschäftigt werden, zu sichern. Das war noch einmal eine echte Herausforderung, die nötig geworden ist, da ohne eine Einigung zwischen den Piloten und der Eurowings-Deutschland Einstellungen zunächst nur bei EW-Europe vorgenommen werden sollen“, ergänzt sichtlich erleichtert Sylvia De la Cruz.
Damit konnte UFO nun erreichen, dass der Tarifvertrag Wachstum, mit dem beispielsweise ehemalige Airberlin-Mitarbeiter unter Anerkennung ihrer Vorerfahrung und ggf. auch direkt in Teilzeit in hohe Gehaltsstufen bei Eurowings einsteigen können, auch bei Eurowings-Europe vollumfänglich Wirkung entfaltet. Nach erfolgter Ausbildung steht dann allen EW-Kollegen auch der Wechsel in die klassische Lufthansa offen.
„Damit ist ein sehr rundes Paket geschaffen worden, welches die Mitarbeiter gut absichert und fair behandelt. Auch wenn ver.di sich bedauerlicherweise an diesen Verträgen und deren Verhandlungen nicht beteiligt hat, können selbstverständlich auch bisherige ver.di-Mitglieder in den Genuss all dieser Privilegien kommen. Einige Punkte zu Ausbildungs- und Ausstattungszuschüssen bleiben allerdings UFO-Mitgliedern vorbehalten“, schließt Sylvia De la Cruz.