Investorensuche für Germania läuft

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Boeing 737 – Foto: Bildarchiv Germania

Im vorläufigen Insolvenzverfahren über die Germania Fluggesellschaft mbH, die Germania Technik Brandenburg GmbH und die Germania Flugdienste GmbH gibt es erste Fortschritte: Der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg führt Gespräche mit Interessenten über mögliche Konstellationen einer Übernahme. Unterdessen hat die Bundesagentur für Arbeit der Vorfinanzierung der offenen Januargehälter zugestimmt, so dass die rund 1.700 Mitarbeiter in den nächsten Tagen ihr Geld erhalten.

„Unser vorrangiges Ziel ist es, die Fluglinie betriebsbereit zu halten, um die Start- und Lande-Slots behalten zu können“, sagte Wienberg. „Das ist die Grundvoraussetzung für eine Lösung, die den Geschäftsbetrieb als Teil oder als Ganzes erhält.“ Dazu erforderlich ist vor allem eine voll intakte Infrastruktur, d.h. einsatzbereite Flugzeuge, Crews und Wartungsleistungen. Um dies sicherzustellen, führt Wienberg derzeit Gespräche mit dem Luftfahrtbundesamt und den Leasinggebern der 27 Germania-Maschinen. Außerdem steht Wienberg bereits in Kontakt mit möglichen Investoren.

In einem ersten wichtigen Schritt ist es gelungen, in Absprache mit dem Luftfahrtbundesamt die Betriebsgenehmigung der Germania Technik Brandenburg GmbH aufrecht zu erhalten. Das Unternehmen mit 178 Mitarbeitern betreut überwiegend die Germania-Flotte, aber auch Flugzeuge anderer Airlines. Damit können die Germania-Maschinen weiter gewartet und betriebsbereit gehalten werden. Parallel dazu laufen fortgeschrittene Verhandlungen mit den Leasinggebern, um einen Weiterbetrieb während des vorläufigen Insolvenzverfahrens zu gewährleisten.

Die Arbeitsverträge der rund 1.700 Mitarbeiter der drei Gesellschaften gelten unverändert weiter, es wurden keine Kündigungen ausgesprochen. Je nach betrieblichen Erfordernissen werden die Mitarbeiter auch weiter eingesetzt. Ein Teil des fliegenden Personals (insgesamt rund 400 Piloten und 580 Flugbegleiter) ist derzeit noch damit beschäftigt, die 27 Flugzeuge der Fluglinie abzustellen. Darüber hinaus müssen die Flugzeuge alle zwei Wochen in die Luft, damit ihre Betriebsgenehmigung nicht verfällt. Auch dafür soll ein Teil der Crews eingesetzt werden.

Auch die Bemühungen, an ihren Flugzielen festsitzenden Passagieren die Rückreise zu ermöglichen, machen Fortschritte. Germania ist dazu in ständigem Kontakt mit den Reiseveranstaltern, um diese bei Umbuchungen zu unterstützen. Im Falle von Direktbuchungen hat Germania anderen Fluggesellschaften anonymisierte Listen mit der Zahl der Passagiere, Abflugort und Ziel zur Verfügung gestellt, um diesen die Planung zu erleichtern.

Die Fluggesellschaft Germania hatte am vergangenen Montag (4. Februar) Insolvenzantrag gestellt. Das vorläufige Insolvenzverfahren betrifft die Gesellschaften Germania Fluggesellschaft mbH (1.426 Mitarbeiter), Germania Technik Brandenburg mbH (178 Mitarbeiter) und Germania Flugdienste GmbH (74 Mitarbeiter). Die Schweizer Germania Flug AG und die Bulgarian Eagle sind von der Insolvenz nicht betroffen.

Quelle: PM hww hermann wienberg wilhelm