IATA gibt im Ärger um Kreditkarten-Zertifizierungsprozess nach

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Foto: airportzentrale.de

Die International Air Transport Association (IATA) lenkt bei dem kurzfristig anberaumtem Kreditkarten-Zertifizierungsprozess für IATA-Agenturen ein und gibt dem Protest der europäischen Reisebranche nach. Die internationale Vereinigung der Fluggesellschaften hatte Mitte Februar 2017 alle IATA-Agenturen darüber in Kenntnis gesetzt, dass bis zum 1. Juni 2017 eine Zertifizierung gemäß PCI DSS (Payment Card Industry Data Security Standard) vorzulegen sei. Andernfalls würden die entsprechenden Agenturen per Strafpunkteregelung sanktioniert, so die Ankündigung. Diese Kurzfristigkeit hatte für Entrüstung und Unruhe unter den Reisebüros sowie Reiseveranstaltern gesorgt.

Der Deutsche ReiseVerband (DRV) ist nach einer Vielzahl an Fachgesprächen mit Experten der betroffenen Unternehmen (sowohl kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) als auch Großkonzerne) aktiv auf die IATA zugegangen und hat um Überprüfung des zu engen Zeitplans gebeten. Dabei wurde darauf hingewiesen, welche negativen Auswirkungen ein Umsetzungsprozess der PCI DSS-Zertifizierung bis zum 1. Juni 2017 mit sich bringt. Die beiden DRV-Ausschüsse Flug und Betrugsbekämpfung hatten über ihre Ausschussvorsitzenden Otto Schweisgut und Alexander Heil die angedrohte Sanktion für eine Vielzahl von DRV-Mitgliedern als existenziell bedrohlich bezeichnet.

Nun zeigt der Appell Wirkung: In enger Zusammenarbeit mit den anderen europäischen Reiseverbänden der ECTAA konnte eine Fristverlängerung bei der IATA erreicht werden, so dass bis zum 1. März 2018 keine Sanktionen ausgesprochen werden.

Die IATA hat dabei mitgeteilt, dass sie selbst bisher zu wenige detaillierte und konkrete Informationen zu den erforderlichen Dokumenten geliefert hat. Gleichzeitig kündigt sie an, exakte Anweisungen zu erteilen, was für Prozesse zu durchlaufen und welche Dokumente einzureichen sind.

Trotz dieser Fristverlängerung besteht nach Ansicht der DRV-Ausschüsse Flug und Betrugsbekämpfung weiterhin inhaltlicher Optimierungsbedarf – hier wird der DRV entsprechend im Dialog mit der IATA bleiben.

Quelle: PM DRV