Grüne Lichter weisen den Weg: Automatisierte Rollverkehrsführung wird derzeit in Frankfurt simuliert

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Foto: Fraport AG

„Follow-the-Greens“ – unter diesem Titel laufen am Frankfurter Flughafen derzeit Simulationen für eine schnellere und effizientere Abwicklung des Roll- und Schleppverkehrs der Flugzeuge am Boden. Wo bisher die Cockpit Crew die zugewiesene Rollroute von der Vorfeldkontrolle per Sprechfunk mitgeteilt bekommt, können in Zukunft dynamische, in den Boden eingelassene Lichtsignale den richtigen Weg weisen. Diese können für jede einzelne Rollbewegung individuell geschaltet werden.

Vor dem Start und nach der Landung fahren die Maschinen auf dem Vorfeld von der Parkposition zur Runway beziehungsweise in die entgegengesetzte Richtung. Die Flugzeuge legen diese Wege in der Regel mit der Schubkraft ihrer Triebwerke zurück, wobei der Treibstoffverbrauch im Wesentlichen durch die Fahrstrecke und durch wiederholte Stopp- und Wiederanrollprozesse bestimmt wird. Durch intelligente Führungsverfahren wie „Follow-the-Greens“ können ein kontinuierlicher Verkehrsfluss und dadurch kürzere Rollzeiten erreicht werden, wodurch Kerosin eingespart, Umweltemissionen gesenkt und Kosten reduziert werden können. Das sind die vorläufigen Kernergebnisse einer Validierungsübung, die vom 24. bis zum 28. Juni am Flughafen Frankfurt durchgeführt wurde. Insgesamt waren 20 Piloten verschiedener Airlines an den Simulationen beteiligt.

„Die Testwoche in den Simulatoren verlief äußerst erfolgreich, die beteiligten Piloten haben sich sehr positiv geäußert. Wir sind stolz, diese bedeutende Validierungsübung hier am Flughafen Frankfurt durchführen zu können, denn so können wir gezielt auf dessen komplexes Rollwegesystem eingehen“, sagte Dr. Rolf Felkel, Leiter Anwendungen Flugbetrieb, Terminal und Security der Fraport AG.

Auch Dr. Roland Krieg, Leiter der IT-Abteilung der Fraport AG, betonte das Potenzial der Technologie: „In Zeiten des wachsenden Mobilitätsbedürfnisses kann ‚Follow-the-Greens‘ dazu beitragen, die europäischen Flughäfen im globalen Vergleich wettbewerbsfähiger zu machen, weshalb wir innovative Ansätze wie diesen benötigen. Kürzere Roll- und Standzeiten am Boden kommen schließlich nicht zuletzt auch den Passagieren zugute.“

Nach Abschluss der Testwoche erfolgt derzeit die detaillierte Auswertung der gesammelten Daten. Daraufhin sollen weitere Simulationen erfolgen, um gemeinsam mit den Flughäfen London Heathrow, Paris, Amsterdam, Zürich und München europaweite Standards zu erarbeiten.

Die durchgeführte Validierung des neuen Verfahrens ist Teil des Forschungsprojekts „Single European Sky Air Traffic Management Research“ (SESAR), dem Programm zur Modernisierung und Harmonisierung des europäischen Luftverkehrs.

Quelle: PM Fraport AG