Gewerkschaft ver.di sieht Gefahr: Laudamotion könnte Standorte in Deutschland schließen

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Foto: Judith Pannock / airportzentrale.de

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die österreichische Ryanair-Tochter Laudamotion befinden sich derzeit in Tarifverhandlungen zur Umsetzung eines Tarifvertrags für die Piloten und das Kabinenpersonal nach deutschem Recht. Laudamotion hat unter anderem Stationen in Stuttgart und Düsseldorf. Momentan gilt dort österreichisches Arbeits- und Tarifrecht.

„Die Verhandlungen sind äußerst schwierig. Die Unternehmensleitung hält dauerhaft das Damoklesschwert der Standortschließung in den Händen“, kritisiert Susana Pereira Ventura, zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin.

Die Maßnahmen, die Laudamotion umsetzen wolle, würden nach Einschätzung von ver.di den Lebensstandard der in Deutschland ansässigen Besatzungen gefährden und in einigen Fällen sogar eine Existenzbedrohung für Kabinenbeschäftigte bedeuten, die ohnehin schon unter einem sehr niedrigen Gehaltsniveau leiden, so Ventura.

Einigen Senior Piloten drohe eine Gehaltskürzung von bis zu 40 Prozent. Die Situation in der Kabine sei nicht viel besser: Ältere Flugbegleiter könnten 20 Prozent ihres Einkommens verlieren und damit noch deutlich hinter den Gehältern ihrer in Deutschland tätigen Ryanair-Kollegen zurückbleiben.

Zudem weigert sich das Unternehmen, Arbeitsplätze durch Kündigungsschutz zu sichern, selbst wenn eine Einigung erzielt würde. „Sie drohen damit, die Standorte zu schließen und alle Mitarbeiter zu entlassen, wenn wir diese Bedingungen nicht akzeptieren“, so die Gewerkschafterin. Für ver.di sei der Beschäftigtenschutz jedoch unerlässlich.

ver.di appelliert an die Laudamotion-Geschäftsführung, die Verhandlungen auf konstruktive Weise fortzuführen und den Erhalt von Arbeitsplätzen bei gleichzeitiger Sicherung des Lebensstandards der Flugzeugbesatzungen in Deutschland zu gewährleisten.

Quelle: PM verdi

6 Antworten zu “Gewerkschaft ver.di sieht Gefahr: Laudamotion könnte Standorte in Deutschland schließen”

  1. Michels sagt:

    Was heißt denn Lebensstandard sichern? Also nicht auf den Luxus verzichten und in die Arbeitslosigkeit abgleiten.

    • airportzentrale.de Team sagt:

      Luxus bei Lauda-Flugbegleitern? Woher beziehen Sie die Informationen? #Absurd

      • Michael sagt:

        Ja, da muss ich dem airportzentrale.de Team absolut recht geben. Das fliegende Personal verdient noch weniger als bei Ryanair. Bei den Flugbegleitern, die ggf. noch alleine Ihr Leben meistern müssen, wird es schon schwer, den Lebensstandard zu sichern. Auch die Piloten müssen mit erheblichen Einbußen rechnen. Wer glaubt, dass man deren Gehälter mit denen bei der Lufthansa oder früher Air Berlin etc. vergleichen kann, der ist im Irrtum. Zudem haben noch etliche Piloten mit der Abtragung der Darlehen für die Ausbildung und zum Teil Type Ratings zu kämpfen. Und dann 20 – 40% weniger Gehalt zu bekommen ist schon für die Beteiligten sehr schwer. Wer glaubt, dass heutzutage Flugbegleiter oder Piloten in Luxus leben, der sollte sich besser informieren, bevor er so was von sich gibt.

  2. Michael sagt:

    Ergänzend zu sagen wäre, dass wir auf den Erhalt der Standorte hoffen und dass Arbeitgeber, Arbeitnehmer und die Gewerkschaften eine Einigung finden werden.

    • Claudia sagt:

      Schlimm ist es, dass Lauda/Ryanair schon wieder die Belegschaft erpresst dem Eckpunktepapier vorab zuzustimmen und sich so gegen Verdi zu positionieren. Genau wie vor einem Monat in Wien. Und es gibt Null Sicherheit für den Arbeitsplatz. Das muss verhindert werden. Wo ist die Politik?? Erpresserisches Lohndumping….

  3. Michael sagt:

    Ja das stimmt. Man kann nur abwarten. Leider sind die Zeiten extrem und das wissen alle Seiten. Man kann nur abwarten.