Der Flughafen Stuttgart schließt alle Flugzeugpositionen auf seinem Luftfracht-Vorfeld an sein Starkstromnetz an. Damit werden die bisherigen dieselbetriebenen Generatoren erstmals durch vollelektrische, mobile Ground Power Units (GPU) ersetzt. Das Projekt wird durch das Förderprogramm zur Marktaktivierung alternativer Technologien für die klima- und umweltfreundliche Versorgung von Luftfahrzeugen mit Bodenstrom an Flughäfen (Bodenstrom-Richtlinie) mit insgesamt 2,4 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
„Wir wollen die deutschen Flughäfen zu den saubersten der Welt machen“, sagte Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing bei der Übergabe des Förderbescheids am Donnerstag, 26. September 2024 in Berlin. „Als Exportnation sind wir auf eine gute Konnektivität in der Luft angewiesen, wir wollen unsere Luftverkehrswirtschaft auf dem Weg zum emissionsfreien Fliegen bestmöglich unterstützen.“
Carsten Poralla, Geschäftsführer der Flughafen Stuttgart GmbH (FSG): „Mit der anstehenden Investition in die weitere Elektrifizierung der Bodenprozesse machen wir erneut einen großen Schritt in Richtung unseres Ziels einer lokal emissionsfreien Abfertigung bis 2030. Die Flugzeuge am Boden werden wir in Stuttgart nun bereits Mitte nächsten Jahres so mit Strom versorgen, dass dabei keine Abgase mehr entstehen.“
Parkende Flugzeuge benötigen Strom, ob für die Bordcomputer, Klimatisierung oder Beleuchtung. Im Jahr 2019 nahm der STR nach aufwendigen Arbeiten seine ersten stationären Bodenstromanlagen an Außenpositionen in Betrieb. Mittlerweile sind 75 % der Parkpositionen für den Passagierverkehr umgerüstet und mit 400-Hz-Anlagen ausgestattet. Die verbleibenden Flächen wurden bislang durch mobile Diesel-GPUs mit Strom versorgt. Nun werden diese von batteriebetriebenen GPUs abgelöst. Zwei der E-Geräte hat der Flughafen bereits im Einsatz, sechs weitere sollen 2025 im Zuge des Förderprojektes folgen.
Die Förderrichtlinie des BMDV wird von der NOW GmbH (Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie) koordiniert, Anträge werden durch die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen bewilligt. Die Flughafengesellschaft investiert in das Projekt insgesamt rund 3,5 Millionen Euro. Es ist Teil der Klimastrategie des Landesflughafens. Als the fairport will dieser dauerhaft einer der leistungsstärksten und nachhaltigsten europäischen Airports sein und bis spätestens 2040 die Emissionen des Flughafenbetriebs auf null bringen.