Die PuRen Germany GmbH musste am Mittwoch (30.09.2015) als Betreiber des Flughafens Lübeck Insolvenz anmelden. Bereits heute, nur einen Tag später, gibt es einen ersten Interessenten für den Pleite-Airport.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Prof. Dr. Klaus Pannen hat am Nachmittag zum Pressegespräch geladen, um gemeinsam mit Geschäftsführer Peter Steppe Details rund um die Insolvenz zu nennen. Demnach hat der bisherige Flughafenbetreiber, die PuRen Germany GmbH, hinter der der Chinese Chen Yongqiang steckt, bereits neun Millionen Euro in den Airport investiert. Eine Summe die man kaum sieht. Doch allein die Betriebskosten würden bei rund 3,6 Millionen Euro pro Jahr liegen.
Am Montag hat nach eigenen Aussagen Geschäftsführer Steppe einen Anruf aus China erhalten, dass es in diesem Monat kein Geld gibt. Ob diese Ansage nur für September/Oktober gelten würde oder für einen längeren Zeitraum wurde nicht erklärt. So sah er sich gezwungen zu handeln und leitete das Insolvenzverfahren ein.
Wie geht es jetzt weiter? Insolvenzverwalter Klaus Pannen ist zuversichtlich. Bereits am Donnerstagvormittag habe sich ein interessierter Investor aus Europa gemeldet. Die Verhandlungen sollen jetzt aufgenommen werden.
Der Flugbetrieb am Flughafen Lübeck wird währenddessen vorerst normal weitergeführt. Bis Ende November sind die Löhne für die Mitarbeiter durch die Arbeitsagentur und das Insolvenzverfahren gesichert. Auch Wizz Air (die einzige Airline am Airport) will alle Flüge planmäßig durchführen. Wie es danach weitergeht, steht noch in den Sternen. Sollte sich bis dahin kein neuer Investor gefunden haben, könnte der Flugbetrieb eingestellt werden.
Allein bei der Stadt Lübeck hat der Airport aktuell 100.000 Euro Schulden.
Die frisch geplante chinesische Flugschule ist nach Angaben des Insolvenzverwalters nicht betroffen. Im November sollen die ersten Flugschüler das Airport-Gelände betreten.
Quelle: airportzentrale.de und Flughafen Lübeck
