Flughafen Hamburg: Erneuerung des Hauptvorfelds erfolgreich abgeschlossen

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Foto: Simon Pannock

Es ist geschafft – nach viereinhalb Jahren Bauzeit und exakt im Zeitplan ist das Vorfeld 1 am Hamburg Airport nach einer grundhaften Erneuerung jetzt fit für den Flugbetrieb der nächsten Jahrzehnte. Die rund 120 Millionen Euro teure Investition war notwendig geworden, da die Nutzbarkeit der 40 bis 60 Jahre alten Betonflächen auf absehbare Zeit aufgebraucht sein würde. Gleichzeitig hat der Flughafen die baulichen Voraussetzungen für Zukunftsprojekte wie das innovative Leitverfahren „Follow the Greens“ sowie „Landstrom“-Anlagen auf dem Vorfeld zu schaffen.

Gemeinsam übergaben Michael Eggenschwiler, Vorsitzender der Geschäftsführung am Hamburg Airport, und Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, heute das neue, rund 330.000 Quadratmeter große Vorfeld seiner Bestimmung. Bei einem symbolischen Akt durchschnitten sie ein rotes Band, anschließend rollte ein Flugzeug der Eurowings-Flotte auf die Fläche. Die Bauarbeiten im Herzen der Flughafen-Infrastruktur waren im März 2016 mit einem symbolischen Spatenstich begonnen worden. Sie erstreckten sich über insgesamt zehn Phasen, um die Auswirkungen auf den Flugbetrieb so gering wie möglich zu halten.

„Mit diesem Projekt haben wir in die Zukunft unseres Flughafens investiert. Das neu gestaltete Vorfeld sorgt künftig für einen effizienteren Rollverkehr. Dazu trägt auch ,Follow the Greens‘ bei – eines der modernsten Leitsysteme, um den Betrieb am Boden noch schneller, flexibler und damit auch umweltfreundlicher abwickeln zu können. Größte Herausforderung dieses anspruchsvollen Bauvorhabens war die Umsetzung bei laufendem Flugbetrieb. Das haben wir gemeinsam mit allen Beteiligten erfolgreich gemeistert“, sagte Flughafen-Geschäftsführer Michael Eggenschwiler.

Senator Michael Westhagemann betonte: „Die Erneuerung des Hauptvorfeldes ist ein wichtiger Baustein für die nachhaltige und innovative Infrastruktur am Hamburg Airport. Davon profitieren die Passagiere, Airlines, die Anwohner und die Umwelt. Das ist eine gute Investition in die Zukunft unserer Metropolregion. Als drittgrößter Luftfahrtstandort der Welt nehmen wir weiterhin die Zukunft des Luftverkehrs in den Blick.“

Vorfeldverkehr jetzt noch effizienter und umweltfreundlicher
Die Grundinstandsetzung des Hauptvorfeldes umfasste die Erneuerung sämtlicher Leitungen, technischer Einrichtungen sowie der Oberfläche – eine gewaltige Aufgabe für die Experten von Bau und Flugbetrieb. Auch die Linienführung und Beschriftung – das sogenannte Vorfeld-Layout – wurden neu geordnet und an die aktuellen EASA- und ICAO-Standards angepasst. Dabei ist unter anderem eine Doppelrollgasse entstanden, die im Juni 2019 in Betrieb gegangen ist. Dadurch können zwei Flugzeuge bis zur Größe einer A320 oder B737 aneinander vorbei gelotst werden, ohne dass eine der beiden Maschinen warten muss. Bis dahin war auf dem Hamburger Vorfeld nur eine Einbahnstraßen-Regelung möglich gewesen.

Darüber hinaus hat Hamburg Airport die nötige Vorfeld-Infrastruktur für das Leitverfahren „Follow the Greens“ geschaffen: Hier weisen künftig in den Boden eingelassene grüne Lichtreihen den Piloten den Weg zum Start oder der richtigen Parkposition. Die dafür nötigen baulichen Voraussetzungen – z.B. der Einbau von rund 1.900 Lampen – wurden während des Bauprojekts umgesetzt.

So kann die erneuerte Vorfeldfläche optimal ausgenutzt werden – der Verkehrsfluss wird weiter verbessert und die Rollzeiten der Flugzeuge verkürzen sich. Das ist gut für die Umwelt und bedeutet weniger Bodengeräusche sowie weniger CO2-Emissionen.

„Landstrom“ für parkende Flugzeuge
Im Zuge der Bauarbeiten wurden außerdem die Außen-Abstellflächen auf dem Vorfeld mit einer 400-Hertz-Stromversorgung ausgestattet. So können die parkenden Flugzeuge künftig auch auf den Außenpositionen umweltschonenden „Landstrom“ statt der bisherigen mobilen Generatoren nutzen. Aus Umwelt- und Lärmschutzgründen gilt am Hamburg Airport bereits seit vielen Jahren eine strenge Regelung: Flugzeuge müssen nach Erreichen der Parkposition auf ihre Hilfsturbinen verzichten. Um auch am Boden die notwendige Energie für die Bordelektronik zu erhalten, werden die Flugzeuge an den terminalnahen Positionen mit klimatisierter Luft und Strom aus dem erdgasbetriebenen Blockheizkraftwerk des Flughafens versorgt. Das ist mit den neuen stationären Landstromeinheiten nun auch an den Außen-Parkpositionen möglich.

Quelle: PM Flughafen Hamburg