Flughafen Frankfurt wird 80 Jahre alt

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Foto: Fraport AG

Am 8. Juli 1936 wurde mit der ersten Landung einer „Junkers Ju 52/3m“ der Frankfurter Flughafen auf dem heutigen Gelände feierlich in Betrieb genommen. Nicht nur aufgrund der günstigen Lage im Herzen Europas sollte er sich im Laufe der Zeit zu einem der weltweit bedeutendsten Luftverkehrsdrehkreuze entwickeln. Zur diesjährigen Feier des 80-jährigen Jubiläums blickt Fraport zurück auf die erfolgreiche Entwicklung seines wichtigsten Standorts.

Bei der Eröffnung am 8. Juli 1936 war noch nicht abzusehen, welches Ausmaß der damalige „Flug- und Luftschiffhafen Rhein-Main“ einmal haben würde. Seit dem Ersten Weltkrieg gab es in der zivilen Luftfahrt deutliche Zuwächse. Bereits im Jahr 1937 hatte der Flugplatz bereits knapp 71.000 Passagiere. „Dennoch glich der Flughafen in dieser Zeit noch sehr einem landwirtschaftlichen Betrieb“, betont Markus Grossbach, Leiter des Fraport-Zentralarchivs. „Das Flugfeld wurde mit Schafen beweidet und die Grünflächen durch Kartoffelanbau von Gehölzaufwuchs freigehalten“, so Grossbach. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs kam die Entwicklung des internationalen Luftverkehrs zu einem abrupten Halt. Rund 2.000 Bomben fielen auf das Gelände des Frankfurter Flughafens, was zur fast völligen Zerstörung führte.

Dank der Instandsetzung des Flughafens mithilfe des US-Militärs nahm der Luftverkehr in Frankfurt nach Kriegsende abermals große Geschwindigkeit auf. „Noch vor der Entwicklung eines geordneten politischen Lebens machten sich ehemalige Flughafenmitarbeiter mit Schaufel und Spitzhacke daran, vorhandenes Material aus den Ruinen zu retten. Es war der Bevölkerung und den Flughafenbeschäftigten ein wichtiges Anliegen, ihr Tor zur Welt wieder aufzurichten“, sagt Grossbach. Im Zuge der Teilung Berlins war der Flughafen Bestandteil einer groß angelegten humanitären Hilfsaktion: Im Rahmen der „Berliner Luftbrücke“ brachten Dutzende amerikanische „Rosinenbomber“ Lebensmitteln und Kohle von Frankfurt und anderen Flughäfen nach Westberlin und versorgten etwa ein Jahr lang die auf dem Landweg von allen Versorgungsmöglichkeiten abgeschnittene Bevölkerung.

Seit der Wiederaufnahme des regulären Passagierverkehrs 1950 wuchs die Zahl der Fluggäste stetig. Zehn Jahre später waren es bereits 2,2 Millionen Passagiere und 1980 sogar 17,7 Millionen Flugreisende. Innerhalb von weiteren zehn Jahren sollte sich diese Anzahl noch einmal verdoppeln auf fast 30 Millionen Passagiere. Bis heute konnte diese Zahl abermals verdoppelt werden; im letzten Jahr zählte Frankfurt insgesamt rund 61 Millionen Fluggäste.

Das Wachstum der Passagierzahlen über die Jahrzehnte wurde auch von einer baulichen Entwicklung am Flughafen Frankfurt begleitet. Nach dem Bau neuer Start- und Landebahnen sowie Passagierabfertigungsgebäuden entwickelt sich die 1953 neu gegründete Lufthansa zum Hauptnutzer des Flughafens. Mit der Eröffnung des Terminal 1, des Flughafenbahnhofs und der Inbetriebnahme der weltweit größten und leistungsfähigsten Gepäckförderanlage erreicht die Expansion des Flughafens in den 1970er-Jahren eine bisher ungekannte Dynamik. Mit den ständig steigenden Passagierzahlen begann der konfliktreiche Bau der Startbahn West, die 1984 in Betrieb genommen wurde. In den 1990er-Jahren beflügelten größere Infrastrukturprojekte das Wachstum des Flughafens. Terminal 2 und die Hochbahn Sky Line, die beide Terminals miteinander verbindet, ermöglichten mittlerweile über 100 Fluggesellschaften die Nutzung des Flughafens. Auch die Ausweitung von Luftpost- und Frachtverkehr, öffentlich etwas weniger wahrgenommen als der Passagierverkehr, verbuchte ein starkes Wachstum und wurde durch den Bau der CargoCity Süd noch beschleunigt.

Dank der vorausschauenden Anpassung der Flughafeninfrastruktur an die wachsenden Bedürfnisse entwickelte sich der Frankfurter Flughafen nicht nur zu Deutschlands größtem Airport, sondern auch zu einem Motor für die Volkswirtschaft und den Arbeitsmarkt. Heute sind am Frankfurter Flughafen mehr als 80.000 Menschen beschäftigt, was den Flughafen zur größten Arbeitsstätte in Deutschland macht. Im Oktober 2015 erfolgte der Spatenstich für das Terminal 3, womit die Infrastruktur des Flughafens abermals an den wachsenden Bedarf angepasst wird.

Archivar Grossbach resümiert: „Anders als in Ländern wie Großbritannien oder Frankreich war die nationale Führungsposition des Frankfurter Flughafens nicht von Anfang an vorbestimmt und keineswegs Selbstverständlichkeit. Der Aufstieg des Frankfurter Flughafens nach 1945 wurde maßgeblich von den Westalliierten und namentlich den Amerikanern gefördert, die aus ihrem Gateway to Europe Deutschlands Tor zur Welt machten.“

Quelle: PM Fraport AG