Flughafen Frankfurt: Weniger Lärm bei Anflügen geplant

Werbung

Airlines und Flugsicherung arbeiten gemeinsam an effizienteren und lärmmindernden Anflügen auf den Flughafen Frankfurt am frühen Morgen.

Die Fluggesellschaften Lufthansa, Lufthansa Cargo und Condor sowie die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH wollen einen besser planbaren und gleichförmigeren Anflugstrom auf den Flughafen Frankfurt in der Zeit von 5 bis 6 Uhr morgens erreichen. Dafür sollen die Piloten bereits Stunden vorher eine individuelle Landezielzeit übermittelt bekommen. Ein erster Probebetrieb hat ergeben, dass sich die Zeit, in welcher sich die anfliegenden Flugzeuge im Nahbereich des Flughafens befinden, um durchschnittlich zehn Prozent reduzieren lässt und Flugstrecken im Horizontalflug unter 8000 Fuß nahe des Flughafens um circa 20 Prozent verringert werden können. Das führt zu verminderten Emissionen und einer Reduzierung des Fluglärms.

Das Konzept der Zielzeiten ist insbesondere in der Morgenstunde ab 5 Uhr anwendbar, da zu dieser Zeit viele Langstreckenflüge aus Asien oder Nordamerika in Frankfurt landen, die zum Teil verfrüht vor 5 Uhr in den Nahbereich einfliegen. Mit dem neuen Konzept wird den Piloten die Zielzeit schon mehrere Stunden vor der Landung übermittelt. So können sie diese in der verbleibenden Flugzeit sehr genau einhalten.

Das Projekt nennt sich EMAS Frankfurt (Early Morning Arrival Stream Frankfurt). Während des Probebetriebs, der bereits Anfang des Jahres stattfand, koordinierte die DFS mit den Verkehrszentralen von Lufthansa, Lufthansa Cargo und Condor bereits mehrere Stunden vor der Landung eine Anflugreihenfolge und entsprechende Zielzeiten für die Flugzeuge. Die Piloten realisierten die Zielzeiten bestmöglich. Die Auswertung des Probebetriebs wurde im Vergleich zu entsprechenden Flügen aus dem Winterflugplan 2017/18 vorgenommen.

Das Verfahren soll jetzt im Rahmen des europäischen SESAR-Programms weiter untersucht werden. Zusätzliche Airlines sollen eingebunden und Planungs- und Koordinationsverfahren automatisiert werden. Ein zweiter Probebetrieb ist in 2019 geplant, um darauf aufbauend einen EMAS-Regelbetrieb für den Flughafen Frankfurt zu etablieren.

Das Umwelt- und Nachbarschaftshaus (UNH) in Kelsterbach, Teil des Forums Flughafen und Region (FFR), hat das Projekt unterstützt und finanziell gefördert.

Quelle: PM DFS