Flughafen Bremen plant Notfallübung in der Nacht

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Foto: Simon Pannock / airportzentrale.de

Freitagnacht (04.11.2022) ab 23 Uhr übt der Bremen Airport das im zwei Jahres-Turnus vorgeschriebene ICAO-Emergency-Exercise. ICAO ist die International Civil Aviation Organization, also die internationale Luftfahrtorganisation, die vorschreibt, dass solche Übungen in regelmäßigen Abständen auf Flughäfen durchgeführt werden müssen. Zweck der Übung ist es, das Zusammenspiel aller Rettungskräfte, die Gewährleistung der Anfahrts- und Eingreifzeiten und den reibungslosen Ablauf für den Notfall zu trainieren. Die Übung beginnt ab 23 Uhr und dauert bis etwa 2 Uhr. Durch die Übung kommt es zu keinen Einschränkungen im Flugbetrieb des Flughafen Bremen.

Die Notfall-Simulation findet auf den Flugbetriebsflächen statt. Die Übung ist eine gemeinsame Übung des Flughafen Bremen, der Feuerwehr Bremen, der Landes- und Bundespolizei Bremen, des stadtbremischen Rettungsdienstes, Bremen Airport Service (BAS), Aviation Handling Service (AHS), Deutsche Lufthansa AG, Johanniter Unfallhilfe (JUH)/ Realistische Unfalldarstellung (RUD) und dem Technisches Hilfswerk, OV Cuxhaven. Beübt werden Brandbekämpfung, Menschenrettung und das Betreiben von Betreuungsbereichen. Erstmalig kommt hierbei das neue Konzept der Polizei Bremen namens „Haus der Betreuung“ zum Übungseinsatz. Insgesamt nehmen und 250 Personen an der Übung teil.

Bei dem Einsatzszenario aus Feuerwehr-Sicht handelt es sich um einen Flugzeugabsturz mit rund 25 betroffenen Personen. Hier trainiert die Flughafenfeuerwehr die Aufgabe der Brandbekämpfung. Während sich die Feuerwehr Bremen und die Einheiten des stadtbremischen Rettungsdienstes auf die Patientenversorgung konzentrieren. Konkret üben Feuerwehr und Rettungsdienst ihr Vorgehen in der Sondereinsatzlage „Massenanfall von Verletzten“ – sowohl im Bereich der Patientenversorgung als auch in der Einsatzleitung und -dokumentation. Zum Einsatz kommen unter anderem der Fernmeldedienst der Freiwilligen Feuerwehr, Einheiten der Feuer- und Rettungswache 4 sowie Schnell-Einsatz-Gruppen des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Deutschen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes.

Die Polizei Bremen unterzieht im Rahmen der Großübung den neu entwickelten Einsatzabschnitt „Betreuung“ einem ersten Praxistest, indem sie ein sogenanntes „Haus der Betreuung“ einrichtet. Ziel dieses Konzepts ist, durch taktische Betreuung die Kooperationsbereitschaft von Opfern, Angehörigen, Zeugen, Auskunftspersonen und sonstigen Betroffenen herzustellen, aufrecht zu erhalten und somit polizeiliches Handeln zu unterstützen. Dafür muss unter anderem die Veranlassung von weitergehenden, behördenübergreifenden Maßnahmen koordiniert werden. Besonders soll die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz und den Johannitern gezielt trainiert werden. Der Landesopferbeauftragte, Herr Hellpap, wird an der Übung teilnehmen und die Verfahren zur Opferbetreuung am Flughafen sowie im Haus der Betreuung begleiten. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in die Weiterentwicklung des Konzeptes einfließen. Für den Bereich (Erste) Betreuung werden insgesamt 25 Mitarbeiter:innen der Polizei Bremen eingesetzt.

Sicherheit hat am Flughafen Bremen höchste Priorität. Hier sind alle Mitarbeiter bestmöglich ausgebildet, um einen möglichen Notfall so rasch wie möglich unter Kontrolle zu bringen und die notwendigen Abläufe fließend zu beherrschen. Deshalb wird die Einsatzübung mit allen Beteiligten bis ins letzte Detail ausgewertet. Um im Notfall professionell und wirksam handeln zu können, ist eine gute Vorbereitung auf die Ausnahmesituation wichtig − in technischer, organisatorischer und personeller Hinsicht.

Quelle: PM Flughafen Bremen