Eurowings: ver.di antwortet nicht auf Brief von Flugbegleitergewerkschaft UFO

Werbung
Foto: Pannock/airportzentrale.de

Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) hat heute ihr Angebot an die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) erneuert, eine gemeinsame Schlichtung für die Interessen der Kabinenbeschäftigten bei Eurowings durchzuführen. Bereits am Wochenende hatte UFO-Tarifvorstand Nicoley Baublies einen Brief an ver.di mit entsprechendem Inhalt versendet. Eine Antwort gibt es bis jetzt nicht.

Info: ver.di hat das Kabinenpersonal von Eurowings zu einem Streik am heutigen Dienstag aufgerufen.

„Es gibt Kollegen bei Eurowings, die sich dazu entschieden haben von ver.di vertreten zu werden. Deshalb ist es für uns nur logisch und auch in anderen Airlines gute Praxis, dass wir einen Weg gehen, der am Ende zu tarifeinheitlichen Regelungen führt“, erklärt Baublies. „Nicht zum ersten Mal werben wir für gemeinsame, statt sich gegenseitig behindernde Prozesse zur Befriedung von Interessenkonflikten. Gerade machtpolitische Interessen von Gewerkschaften dürfen nur über einen Wettbewerb der Ideen ausgefochten werden, statt über Arbeitskämpfe oder ‚Ausschließeritis‘ von gemeinsamen Vorgehensweisen“, führt er weiter aus.

Bereits im März 2015 hatte UFO alle Beteiligten in den Tarifkonflikten des Lufthansakonzerns dazu aufgerufen, an einer gemeinsamen Mediation teilzunehmen. Nachdem dieser Vorstoß im Sande verlief, rief die Kabinengewerkschaft im November des letzten Jahres erneut zu einem gemeinsamen Vorgehen auf. Das Ergebnis dieses Versuchs war der sogenannte „Jobgipfel“. Auch ver.di begrüßte diesen Vorschlag damals und betonte, dass ein solches Vorgehen überfällig sei. „Umso erstaunter sind wir über die Ereignisse dieser Tage. Statt einer Antwort auf Telefonate und vereinbarte Briefe erfahren wir aus der Presse, dass gemeinsame Verhandlungen ein No-Go sind und dagegen gestreikt wird“, zeigt sich Daniel Flohr, UFO-Referent Tarifpolitik und Öffentlichkeitsarbeit, verständnislos. „Gemeinsame Verhandlungen von ver.di und UFO sind an anderer Stelle bereits Alltag. Für die Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter von Lufthansa Cityline und Condor verhandeln wir seit Jahren erfolgreich mit gemeinsamen Ergebnissen“, erklärt Flohr weiter.

Auch die Industriegewerkschaft Luftverkehr (IGL) rief erst kürzlich in einem Grundsatzpapier die Akteure im Luftverkehr zu geschlossenem Handeln auf. UFO schloss sich der dort dargelegten Sicht auf die Lage der Branche vollumfänglich an und wirbt weiterhin für konzertierte Aktionen.

UFO hatte ebenfalls im Oktober die Flugbegleiter der Eurowings zum Streik aufgerufen. Die daraufhin erfolgten Spitzengespräche mit dem Vorstand der Lufthansa zur Anbahnung einer Schlichtung stimmten UFO vorsichtig zuversichtlich, den Tarifkonflikt bei der Tochtergesellschaft gemeinsam befrieden zu können. „Der unverhandelbaren Forderung des Konzerns nach tarifeinheitlichen Regelungen sind wir offen gegenüber, da auch wir der Meinung sind, dass konkurrierende Regelungen den Kollegen nicht weiterhelfen. Nach wie vor sind wir der Überzeugung, dass dies der für alle vielversprechendste Weg ist und erneuern hiermit unser Angebot, gemeinsam in eine Schlichtung für das Kabinenpersonal der Eurowings zu gehen. Die Worte der ver.di aus dem vergangenen Jahr könnten so nun auch mit Leben gefüllt werden“, betont Baublies.

Quelle: PM UFO